Lohngefälle in Deutschland: Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer

Bei 22,3% liegt das geschlechtsspezifische Lohngefälle in Deutschland

Der Unterschied beim durchschnittlichen Stundenlohn von Frauen und Männern ist immer noch sehr groß. Das belegen Zahlen, die die EU-Kommission aus Anlass des Equal Pay Day 2013 veröffentlicht hat. Demnach liegt das geschlechtsspezifische Lohngefälle EU-weit bei 16,2 Prozent, in Deutschland sind es 22,3 Prozent. "Zwar hat sich das Lohngefälle in den letzten Jahren verringert, doch gibt es keinen Anlass zum Feiern. Das Lohngefälle ist nach wie vor sehr groß, und die Veränderung lässt sich weniger auf einen Lohnanstieg bei Frauen als vielmehr auf einen Rückgang der Löhne bei Männern zurückführen", so Kommissionsvizepräsidentin und EU-Justizkommissarin Viviane Reding.

Den jüngsten Zahlen zufolge müssten Frauen im Jahr 59 Tage mehr arbeiten, um in puncto Lohn mit den Männern gleichzuziehen. Zur Bekämpfung des Lohngefälles weist die EU-Kommission auf eine Reihe bewährter Praktiken von Unternehmen in Europa hin, die sich des Problems angenommen haben. So initiierte der Axel Springer Konzern im Jahr 2010 das Programm "Chancen:gleich!" und IBM Deutschland  das "German Women’s Leadership Council". Der Equal Pay Day wird in diesem Jahr zum dritten Mal auf europäischer Ebene veranstaltet.

Im Sommer 2013 soll voraussichtlich ein Kommissionsbericht über die Anwendung der Richtlinie über gleiches Entgelt vorgestellt werden.