Diskussion über die Zukunft Europas

13-04-12-GSG1Gegensätzliche Positionen am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Sven Giegold (Grüne), Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitbegründer von attac Deutschland, und Frank Schäffler (F.D.P.), Mitglied des Deutschen Bundestages, diskutieren heute mit über 200 Schülerinen und Schülern im Geschwister-Scholl-Gymasium in Aachen.

Die Leitfrage der Veranstaltung, die EUROPE DIRECT Aachen zusammen mit der Schule und der Karlspreisstiftung durchführte, lautete "Mehr Europa: Fass ohne Boden oder politische Zukunft?".

"Wir müssen es zulassen, dass Staaten und Banken in der Eurozone bankrott gehen dürfen. Wir müssen den Austritt und den Ausschluss aus der Eurozone regeln. Wenn wir das nicht haben, dann entsteht eine für den Euro tödliche Anreizsituation. Der Euro wird nicht überleben, wenn Staaten und Banken über hohe Verschuldung risikoreiche Geschäfte eingehen können, für die Folgen aber nicht gerade stehen müssen“, sagte Frank Schäffler.

Sven Giegold hielt dagegen: "Die Euro-Skeptiker denken im Grunde im nationalen Rahmen und wollen nicht, dass es mehr Europa in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gibt. Sie haben insofern Recht, dass wenn Europa in der Sozial- und Wirtschaftspolitik so national bleibt wie heute, dann wird auch eine gemeinsame Währung nicht funktionieren. Aber die konstruktive Alternative dazu ist, dass wir eine stärkere europäische Zusammenarbeit und ein stärkeres Zusammenrücken erreichen.“

Die Moderation übernahm in bewährter Manier Bernd Mathieu, Chefredakteur des Zeitungsverlags Aachen. Unterstützt wurde er von den Schülern Seda Yazici und Mustafa Adel Jabakhanji, die den Politikern kritische Fragen stellten. Auch aus dem großen Publikum heraus wurden zahlreiche Fragen gestellt.