Ohne Mobilitätsgrenzen mit dem Elektroauto durch die EU

Verkehrskommissar Kallas wirbt in Berlin für einheitliche Standards

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, den Ausbau der Elektromobilität voranzutreiben. Das größte Hindernis sei die fehlende Infrastruktur, sagte Kallas auf der Konferenz der Bundesregierung zur Elektromobilität. "Europa muss sich jetzt bewegen, um auf dem Gebiet der alternativen Kraftstoffe weltweit in Führung zu bleiben. Dazu brauchen wir europaweite Standards: Wir dürfen nicht zulassen, dass verschiedene technische Lösungen, zum Beispiel bei den Ladesteckern für Elektro-Autos, den Markt fragmentieren und europaweite Mobilität bremsen."

Das System müsse überall in Europa technisch kompatibel sein. Es könne nicht angehen, dass man mit einem Elektroauto nicht von Frankreich über Deutschland in die Tschechische Republik fahren könne, nur weil Ladestationen nicht kompatibel seien oder kein Automat vorhanden sei, um mit einer Bankkarte zu bezahlen. Die EU-Kommission hat im Januar ein ehrgeiziges Maßnahmenpaket zum Aufbau alternativer Tankstellen vorgestellt. Damit sollen unter anderem die Zahl der deutschen Ladestationen von derzeit rund 2000 auf 150 000 steigen. Außerdem hat die Kommission vorgeschlagen, den in Deutschland entwickelten Stecker vom Typ 2, auch Mennekes-Stecker genannt, für ganz Europa als Standard einzuführen.

Das Europäische Parlament und der Ministerrat diskutierten gegenwärtig diese Vorschläge.  Die Kommission hofft, dass das Paket Anfang 2014 in Kraft treten kann.