Geringere Umweltbelastung durch Plastiktüten

13-12-20-PlastiktütenEU plant der Verwendung Grenzen zu setzen

Die EU-Kommission will den enormen jährlichen Verbrauch von fast 100 Milliarden Plastiktüten in Europa verringern. In einem nun vorgelegten Vorschlag stellt sie den Mitgliedstaaten frei, dies über Abgaben, feste Verringerungsziele oder nationale Verbote zu erreichen. Umwelt-Kommissar Janez Potočnik sagte hierzu: „Wir wollen ein sehr ernstes und gut sichtbares Umweltproblem lösen. Jedes Jahr landen in Europa mehr als acht Milliarden Plastiktüten auf dem Müll und verursachen enorme Umweltschäden. Einige Mitgliedstaaten waren bei der Reduzierung des Verbrauchs an Kunststofftaschen bereits sehr erfolgreich. Wenn andere Mitgliedstaaten folgen, könnten wir den derzeitigen Verbrauch insgesamt um bis zu 80 Prozent verringern.“

Im Jahr 2010 wurden in der EU schätzungsweise 98,6 Milliarden Kunststofftragetaschen verwendet. In Deutschland verbraucht jeder Bürger jährlich durchschnittlich 71 Plastiktüten, davon 64 leichte Einwegtüten, EU-weit werden jährlich durchschnittlich 198 Plastiktüten pro Bürger verbraucht. Der größte Teil davon besteht aus leichtem Kunststoff und kann seltener wiederverwendet werden als Kunststofftaschen aus stärkerem Material. Diese Tragetaschen aus leichtem Kunststoff können aber noch Hunderte von Jahren überdauern und als schädliche, mikroskopisch kleine Partikel, die Meeresfauna und -flora gefährden.

Mit dem Gesetzgebungsvorschlag ändert die Kommission zwei wichtige Elemente der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle. Sie will die Mitgliedstaaten verpflichten, den Verbrauch von Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke unter 50 Mikron zu reduzieren, dafür sollen die Mitgliedstaaten wirtschaftliche Instrumente wie Abgaben oder nationale Reduktionsziele einsetzen. Die hohen Verringerungsraten, die in einigen EU-Mitgliedstaaten durch die Einführung von Abgaben und sonstigen Maßnahmen erreicht werden konnten, belegen den Erfolg effizienter Maßnahmen.