Insbesondere werden verschiedene Optionen für mögliche Ebola-Screenings an europäischen Flughäfen diskutiert. Der erste Fall einer Ebola-Ansteckung innerhalb der EU hat erneut die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen und Vorbereitung untermauert. Direkt im Anschluss an das Treffen, gegen 13.30 Uhr, ist ein Pressestatement geplant.
Bei der Ebola-Epidemie in Liberia, Sierra Leone, Guinea, Nigeria und Senegal sind bisher laut WHO 4033 Menschen gestorben, insgesamt wurden bisher etwa 8400 Ebola-Fälle registriert. Die Sterblichkeitsrate liegt beim derzeitigen Ausbruch der Krankheit bei durchschnittlich 60 Prozent. Bisher wurden 10 Patienten zur Behandlung nach Europa ausgeflogen. Die erste Ansteckung innerhalb Europas wurde am 6. Oktober bestätigt. Dieser Fall einer spanischen Krankenschwester, die zuvor einen Ebola-Kranken behandelt hatte, zeigt zwar, dass bei der Behandlung von Ebola-Patienten in Europa ein Ansteckungsrisiko nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden kann. Jedoch schätzt das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention das Risiko einer Ebola-Ausbreitung als Folge der Behandlung von Ebola-Patienten in Europa als gering ein.
Bei dem Treffen wird diskutiert, inwiefern Ebola-Screenings an europäischen Flughäfen für ankommende Passagiere aus den betroffenen Ländern notwendig sein und wie nationale Maßnahmen am besten koordiniert werden könnten. Derzeit gibt es bereits Ebola-Screenings vor dem Abflug aus den betroffenen westafrikanischen Ländern, und ein EU-Staat hat bereits Screenings für ankommende Passagiere eingeführt.
Die Europäische Kommission hat direkt nach dem Ausbruch der Epidemie in Westafrika reagiert: Sie leistet humanitäre Hilfe, stellt Fachwissen zur Verfügung und unterstützt die internationale Koordinierung. Neben den schon bereitgestellten EU-Mitteln von 11,9 Mio. Euro hat der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, Ende September auf einem Treffen der Vereinten Nationen zur internationalen Reaktion auf die Ebola-Epidemie angekündigt, weitere 30 Mio. Euro humanitärer Hilfe bereitzustellen. Sie werden für die klinische Behandlung von Kranken, einschließlich der Isolierung von Patienten und ihrer psychosozialen Betreuung, eingesetzt sowie für die Ermittlung von Verdachtsfällen, für Schulungen und persönliche Schutzausrüstung, Kampagnen für ein besseres Hygieneverständnis und Verständnis der Seuche sowie zur Unterstützung nationaler Behörden.
Zudem leistet die EU längerfristige Hilfe. Sie hat ein Hilfspaket zur Reaktion auf Ebola in den verschiedenen Regionen zusammengestellt, das die Gesundheitssysteme vor Ort stärken und die Fähigkeiten der Regierungen zur Krisenbewältigung verbessern soll. Die hier verfügbaren insgesamt 140 Mio. Euro sollen auch die allgemeinen entwicklungspolitischen Auswirkungen der Krise berücksichtigen, einschließlich der Herausforderungen in Bezug auf die wirtschaftliche Stabilität, die Ernährungssicherheit und die Wasser- und Sanitärversorgung in den betroffenen Ländern.