Litauen ist 19. Euroland

Euro 600Einführung der gemeinsamen Währung am Neujahrstag

Mit der Einführung des Euro in Litauen genau fünfzehn Jahre nach Einführung der einheitlichen Währung werden nun rund 337 Mio. Europäer in 19 Mitgliedstaaten über die gleiche Währung verfügen. In ihrem Konvergenzbericht vom 4. Juni 2014 kam die Kommission zu dem Schluss, dass Litauen die Kriterien für die Euro-Einführung erfüllte. Am 23. Juli 2014 beschlossen die EU-Finanzminister formell, dass Litauen den Euro einführen kann.

Dazu Valdis Dombrovskis, Vize-Präsident der Europäischen Kommission und zuständig für den Euro und den sozialen Dialog: „Ich heiße Litauen im Euro-Währungsgebiet herzlich willkommen. Mit dem Beitritt Litauens sind nun alle baltischen Staaten in das politische und wirtschaftliche Herz unseres Kontinents zurückgekehrt. Dies ist nicht nur ein symbolischer Moment für Litauen, sondern auch für das Euro-Währungsgebiet, das nach wie vor stabil, attraktiv und für neue Mitglieder offen ist.“

Insgesamt stehen für die Bevölkerung seit dem 1. Dezember 2014 900 000 Starterkits mit Euro-Münzen mit einer litauischen nationalen Seite zur Verfügung. Darüber hinaus werden 110 000 spezielle Starterkits an den Einzelhandel ausgegeben. Innerhalb der ersten 30 Minuten des 1. Januar 2015 waren fast alle Geldautomaten in Litauen für die Ausgabe von Euro-Banknoten umgerüstet. Zur Erleichterung der Umstellung haben einige Banken ihre Geschäftszeiten verlängert.

Während der zweiwöchigen Parallelumlaufphase sind noch beide Währungen (Litas und Euro) im Umlauf, so dass der litauische Litas schrittweise eingezogen werden kann. Bei einer Zahlung in Litas wird das Wechselgeld in Euro ausgezahlt. Die Geschäftsbanken haben Euro-Banknoten und -Münzen zuvor von der Lietuvos Bankas, der litauischen Zentralbank, erhalten und ihrerseits Geschäfte und andere Unternehmen mit Euro-Bargeld ausgestattet.

Um Verbraucherbedenken in Bezug auf Preisanstiege und missbräuchliche Praktiken in der Umstellungsphase zu begegnen, wurde im August 2014 eine Kampagne zur guten Geschäftspraxis bei der Euro-Einführung lanciert. Die Unternehmen wurden aufgerufen, sich durch Unterzeichnung eines Memorandums zu verpflichten, die Euro-Einführung nicht als Vorwand zur Anhebung der Preise für Waren und Dienstleistungen zu benutzen, die offiziellen Umrechnungskurse und Auf- und Abrundungsregeln einzuhalten, die Preise klar und deutlich in beiden Währungen anzugeben und die Verbraucher nicht irrezuführen.