Deutschland bleibt zweitbeliebtestes Zielland für Erasmus-Studenten

Bildungskommissar Tibor Navracsics stellt diese Zahlen im Rahmen der ersten Jahresbilanz von Erasmus+ vor. Mehr als eine Millionen Menschen haben bereits im ersten Jahr am neuen EU-Bildungsprogramm Erasmus+ teilgenommen.

"Die eindrucksvolle Zahl der Teilnehmer beweist, dass das Programm tatsächlich etwas bewirkt, indem es jungen Menschen hilft, sich neue Fähigkeiten und Erfahrungen anzueignen, und so ihre Beschäftigungschancen verbessert, und indem es die Modernisierung der europäischen Systeme für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport fördert", sagte Navracsics. "Wir werden auf dieser Popularität des Programms aufbauen, um noch mehr Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Profilen und aus verschiedenen sozialen Milieus zu erreichen." Deutschland war 2013/2014 nach Spanien das zweitbeliebteste Zielland für Erasmus-Studenten: 30.964 Studierende hatten sich entschieden, ihr Erasmusstipendium in Deutschland zu absolvieren, nach Spanien gingen in dem gleichen Zeitraum 39.277 Studenten.

Die am 26.01.16 veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Erasmus+ ab dem Jahr 2014 dank eines breiteren Angebotsspektrums bereits mehr Menschen zugutegekommen ist. Im ersten Jahr wurden mithilfe des Programms 650 000 Mobilitätsstipendien an Studierende, Praktikanten, Lehrende und Freiwillige oder andere junge Menschen vergeben, was einen Rekord darstellt; zudem wurde der Weg zur Vergabe der ersten Studiendarlehen geebnet, die ein vollständiges Masterstudium im Ausland ermöglichen. Erstmals flossen Gelder aus dem Programm auch in flankierende Projekte, an denen staatliche Behörden und internationale Organisationen beteiligt sind, sowie in Projekte im Sportbereich.

Die Stärkung von Erasmus+ ist gleichbedeutend mit stärkerer Unterstützung der Begünstigten. Erkennbar ist dies an der besseren Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen nach Rückkehr der Studierenden in ihr Heimatland. Außerdem wird die Mobilität von Lehrenden und Personal besser in die Strategien der Heimateinrichtungen zur beruflichen Entwicklung integriert.

Das neue Programm Erasmus+ ist auch offener, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung sozialer Inklusion, bürgerschaftlichem Engagement und Toleranz liegt. Um dies zu erreichen, erhalten diejenigen Teilnehmer, die über weniger finanzielle Mittel verfügen oder besondere Bedürfnisse haben, mehr finanzielle Unterstützung denn je. Weitere 13 Mio. Euro wurden für das Jahr 2016 bereitgestellt, damit Projekte gefördert werden können, die der sozialen Inklusion von Minderheiten und Migranten sowie von anderen benachteiligten Gruppen dienen.

Die Daten aus dem letzten Jahr des Vorgängerprogramms, die in einem separaten Bericht veröffentlicht wurden zeigen, dass im Vergleich zu allen Vorjahren eine Rekordzahl von Studierenden und Mitarbeitern erreicht wurde. Spanien, Deutschland und Frankreich blieben die beliebtesten Zielländer für Erasmus-Studierende, die im Jahr 2013/2014 ein Studium oder eine Ausbildung im Ausland absolvierten. Ins Zielland Spanien gingen 39.277 Erasmus-Studenten, nach Deutschland 30.964, nach Frankreich 29.621. Aus diesen Ländern gingen auch die meisten Studenten mit einem Erasmus-Stipendium ins Ausland: Aus Spanien 37.235, Frankreich 36.759 und aus Deutschland 36.257.