Erneut sehr gute Wasserqualität an Deutschlands Badestellen

Urlaub EU 300Gute Nachrichten für alle Badegäste: Die Qualität der Badegewässer in Europa ist hervorragend. 96 Prozent der Gewässer weisen einen hinreichende Wasserqulität auf, 84 Prozent genügen höchsten Ansprüchen.
In Deutschland wurden 2292 Badestellen untersucht. Gemeinsam mit Luxemburg, Zypern, Malta, Griechenland, Kroatien und Italien liegt Deutschland in der Spitzengruppe.

Die deutschen Badegewässer an der Nord- und Ostseeküste und an Flüssen und an Seen erreichen bei der Wasserqualität wieder europäische Spitzenwerte. Von insgesamt 2292 untersuchten Gewässern in Deutschland erfüllen knapp 98 Prozent die Mindestanforderungen der EU, 90 Prozent haben sogar eine ausgezeichnete Qualität. Nur fünf deutsche Badestellen erfüllen die Mindestnormen nicht. Das geht aus dem jährlichen Badegewässerbericht der Europäischen Umweltagentur und der Europäischen Kommission von Mittwoch, 25. Mai, hervor.

Zur Vorstellung des aktuellen Berichts erklärte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella: „96 Prozent der Europäischen Badegewässer sind von hinreichender Qualität, 84 Prozent genügen höchsten Ansprüchen. Dies ist das Ergebnis von Investitionen in die Wasser- und die Abwasserinfrastruktur über einen Zeitraum von 40 Jahren. Es ist ein Zeichen dafür, dass die EU-Rechtsvorschriften gut funktionieren. Außerdem ist es der perfekte Beweis dafür, dass ein sehr gut entwickelter Wirtschaftsraum wie der unsere ebenso hoch entwickelten Umweltstandards entsprechen kann.“

In dem Bericht sind die Analysen von in über 21 000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der Schweiz und Albanien entnommenen Wasserproben zusammengefasst, die aufzeigen, ob die Gewässer Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.

2292 Badestellen in Deutschland untersucht

Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie München, Blackpool und Kopenhagen profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen Stränden führt.

In Deutschland wurden 2292 Badegebiete untersucht, davon 367 Küstengewässer und 1925 Binnengewässer – das entspricht 10,6 Prozent der Badegewässer in der Europa. Der Bericht gründet auf Daten der Badesaison 2015 und gibt die Wasserqualität an, die für die Badesaison 2016 erwartet wird.

Deutschland schneidet im EU-Vergleich sehr gut ab und liegt mit sieben anderen Mitgliedstaaten in der Spitzengruppe: In Luxemburg wurden sämtliche Badestellen mit „ausgezeichnet“ bewertet, in Zypern 99,1 Prozent, in Malta 97,7 Prozent, in Griechenland 97,2 Prozent, in Kroatien 94,2 Prozent, in Italien 90,6 Prozent und in Deutschland 90,3 Prozent.

Fünf deutsche Badestellen verfehlen Mindestnorm

Von den fünf deutschen Badestellen, die die europäischen Mindestnormen nicht erfüllt haben, liegen drei in Baden-Württemberg (Finsterroter See in Wüstenrot, die Kocherbadebucht in Künzelsau und das Strandbad in Eriskirch), eine im Saarland (am Siersburg Campingplatz in Rehlingen-Siersburg) und eine in Mecklenburg-Vorpommern (Glöwitzer Bucht in Barth). Im Vorjahresbericht hatten noch 14 deutsche Badestellen die Mindestnorm nicht erfüllt. 

Als Badestellen ausgewiesene Gewässer müssen die Standards der europäischen Badegewässerrichtlinie von 2006 erfüllen. Die örtlichen Behörden lassen vor und während der Badesaison regelmäßig Proben untersuchen und melden sie der Europäischen Umweltagentur. Die Qualität kann als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „schlecht“ eingestuft werden. Die Bewertung richtet sich nach den vorhandenen Mengen zweier Arten von Bakterien, die auf eine Verunreinigung durch Abwässer oder tierische Exkremente schließen lassen. So verschmutztes Wasser kann Hautreaktionen und bei Verschlucken Krankheiten verursachen.