Vortragsreihe: Vorträge online anhören

16 03 22 PEE Motiv 300Populismus und Extremismus sind in ihren unterschiedlichen Ausprägungen nach wie vor zwei Dinge, die westliche Gesellschaften derzeit deutlich prägen. Das Interesse an einer Erläuterung dieser Phänomene ist dementsprechend hoch.

Vom 30. Mai bis 08. Juni fand in verschiedenen Räumen der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH) die Vortragsreihe "Populismus und Extremismus in Europa" statt. Die unter anderem vom EUROPE DIRECT Büro Aachen veranstaltete Reihe war ein voller Erfolg. Zu den insgesamt sieben Vorträgen kamen rund 700 Zuschauer. Wer die Reihe verpasst hat, hat im Internet aber noch die Gelegenheit, zumindest zwei der Vorträge im Radio zu hören. Das DRadio Wissen hat in Absprache mit den Vortragenden Teile des Vortrags online verfügbar gemacht.

Dabei handelt es sich um den Vortrag Claus Leggewies mit dem Titel „Populisten verstehen?! Was rechtspopulistische Strömungen stark macht“, in dem er sich mit dem Entstehen und dem Umgang mit Populisten beschäftigte. Die Hauptaussage seines Vortrages war, dass man sich zu viel und gleichzeitig zu wenig mit Rechtspopulisten beschäftige. Zum einen verstünde man derzeit noch zu wenig über den Rechtspopulismus als politisches Phänomen, zum anderen gäbe man Rechtspopulisten derzeit zu viel Raum. Um dem Rechtspopulismus entgegenzuwirken, müsse zunächst ein eigenes Narrativ entwickelt werden.

Der zweite Beitrag, der aus der Veranstaltungsreihe im DRadio Wissen Hörsaal online abrufbar ist, ist ein Vortrag von Volker Heins. Unter dem Titel „Spiegel der Menschheit? Die Zukunft der Migrationsmaschine Deutschland“ widmete sich Heins der Geschichte der Migration in Deutschland bis in die heutige Zeit. Intensiv ging er auf zwei Narrative ein, die derzeit gegenüber Migranten und Flüchtlingen weit verbreitet sind. Zum einen gäbe es ein neurechtes Narrativ, welches die Regierung als Verräter am eigenen Volk ansähe und gleichzeitig die Einwanderer als potentielle Kriminelle und Täter bezeichne, auf der anderen Seite gäbe es ein Narrativ, welches den Einwanderer als potentiellen Helfer betrachte. Derzeit sei es in Deutschland weiter verbreitet, sich in seiner Kultur bedroht zu fühlen, gleichzeitig erstarkt die Vorstellung von Nationen, die sich durch die Globalisierung ihrer Identität beraubt werden.

Beide Vorträge kann man doch auf der Seite des DRadio Wissen Hörsaal hören