Bildungsprogramm Erasmus+

Erasmus 300Die EU-Kommission hat am Donnerstag, den 20. Oktober 2016 den Aufruf zur Einreichung von Projekten für das EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport „Erasmus+“ gestartet: 2017 stehen 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung.

Bildungskommissar Tibor Navracsics begrüßte die Steigerung des Fördervolumens 2017 um 13 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr. „Vor seinem 30. Jubiläum im nächsten Jahr erhöht Erasmus+ das Tempo und bietet mehr Chancen für Menschen und Projekte als jemals zuvor“, sagte Navracsics.

Die Erhöhung des Budgets stellt eine Anerkennung dar für die positive Wirkung, die das Programm auf das Leben der Menschen in Europa hat. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union am 14. September die große Bedeutung von Erasmus+ hervorgehoben, da das Programm den Menschen die Möglichkeit gibt, europaweit zu reisen, zu arbeiten, zu studieren und sich weiterzubilden. Aus dem Budget 2017 wird auch der neue Europäische Solidaritätscorps eingerichtet, den der Präsident ebenfalls in seiner Rede angekündigt hatte.

Erasmus+ ist mit einem Budget in Höhe von rund 14,8 Mrd. Euro ausgestattet. Das auf sieben Jahre ausgelegte Programm soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voranbringen. Mehr als vier Millionen Menschen werden bis 2020 von den EU-Mitteln profitieren, so sollen zwei Millionen Studierende im Ausland studieren oder sich fortbilden können, 650.000 Berufsschülerinnen und -schüler sowie Auszubildende erhalten Stipendien, um im Ausland zu lernen oder zu arbeiten und 800.000 Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen, Ausbilder und Jugendbetreuer können im Ausland unterrichten oder sich fortbilden.

Das Europäische Solidaritätskorps (European Solidarity Corps, ESC) soll jungen Menschen unter 30 Jahren in Europa die Möglichkeit geben, Nichtregierungsorganisationen (NRO), lokale Behörden oder Privatunternehmen bei der Bewältigung schwieriger Situationen in der gesamten Europäischen Union zu unterstützen. Das Korps wird sich auf bestehende EU-Programme für Erwerbstätige und Freiwillige stützen, und es werden bereits vorhandene europaweite Netze in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und Zivilgesellschaft mobilisiert.