EU mahnt Türkei zu Rechtsstaatlichkeit

Flagge Türkei EU 300Die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, hat zu den jüngsten Entwicklungen in der Türkei Stellung bezogen. In einer Erklärung im Namen der gesamten EU forderte Mogherini die Türkei auf, zu einem glaubwürdigen politischen Prozess und einem ernsthaften politischen Dialog zurückzukehren. Die Immunität von Parlamentariern dürfe nicht willkürlich aufgehoben werden.

Mogherini betonte in ihrer Erklärung: „Die Rückkehr zu einem glaubwürdigen politischen Prozess und einem ernsthaften politischen Dialog ist unerlässlich für die Demokratie in dem Land und die Stabilität in der Region.“

Mit Blick auf die Aufhebung der Immunität von Abgeordneten sagte sie: „ Die EU und ihre Mitgliedstaaten weisen erneut darauf hin, dass die Entscheidung des türkischen Parlaments von Mai 2016, parlamentarische Immunität einer großen Zahl von Parlamentsmitgliedern aufheben zu dürfen, Anlass zu großer Besorgnis ist. Immunität muss für alle auf einer diskriminierungsfreien Grundlage gelten und Entscheidungen zur Aufhebung der Immunität müssen auf jedem Einzelfall basieren, entsprechend transparenter Kriterien und keinerlei politischen Erwägungen folgend.“

Mogherini verurteilte im Namen der EU den Terroranschlag in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir von vergangenem Freitag und sprach den Opfern und Familien ihre Solidarität und der türkischen Regierung ihre Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus aus.

Zudem verurteilte sie abermals den versuchten Putsch durch türkische Militärs vom 15. Juli dieses Jahres und billigte der Türkei eine angemessene Reaktion darauf zu. Auch Aktionen gegen die PKK, die von der EU als Terrororganisation gelistet ist, seien legitim.
Allerdings müsse die Reaktion auf Putsch und Terror die parlamentarische Demokratie schützen und die Menschrechte und Meinungsfreiheit achten, mahnte Mogherini.