Diskussion über gemeinsame Grundwerte

EU Flagge 2 300Der erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans hat am 29.11.2016 mit hochrangigen Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften aus ganz Europa über die Themen Migration, Integration und europäische Werte diskutiert.

„Die religiösen Führungspersönlichkeiten spielen eine maßgebliche Rolle dabei, die Integration und Teilhabe aller ihrer Mitglieder als vollwertige Bürger in Europa voranzubringen, unabhängig von Herkunft und Glauben“, sagte Timmermans. „Durch diese Dialoge schauen wir auf die gemeinsamen Grundwerte, die uns verbinden, anstatt auf den Punkten zu beharren, die uns trennen.“

Aus Deutschland waren Bischof Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Imam Benjamin Idriz, Direktor der islamischen Gemeinschaft in Penzberg nach Brüssel gereist.

Die Religionsvertreter sprachen unter anderem über die Herausforderungen, die sich durch Intoleranz und Populismus ergeben. Die Religionsvertreter vereinbarten, eng mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die europäischen Werte im Zusammenhang mit Migration und Integration berücksichtigt werden.

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos, der ebenfalls teilnahm, fügte hinzu: „Mit allen Gemeinschaften zu reden, auch mit den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, ist zur Schaffung und Erhaltung einer solidarischen und inklusiven Gesellschaft unabdingbar. Angesichts der Zunahme von Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Extremismus müssen wir dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft offen bleibt – insbesondere für Menschen, die auf der Flucht vor Krieg internationalen Schutz benötigen – und gleichzeitig ihre Grundwerte und Grundsätze bewahrt.“

Das Treffen, dem ein jährliches Treffen mit weltanschaulichen Gemeinschaften am 30. Juni 2016 vorausgegangen war, fand im Rahmen des laufenden Dialogs mit Kirchen, religiösen Vereinigungen und weltanschaulichen Gemeinschaften gemäß dem Vertrag von Lissabon statt.
Die Kommission lädt regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und religiösen Vereinigungen sowie weltanschaulichen Gemeinschaften zu hochrangigen Treffen und Arbeitssitzungen ein. Das gestrige Treffen mit religiösen Führern ist das zwölfte in einer Reihe von jährlichen Treffen, die von der Kommission im Jahr 2005 initiiert wurden. Seit 2009 ist der Dialog mit Kirchen, religiösen Vereinigungen und weltanschaulichen Gemeinschaften in Artikel 17 des Vertrags von Lissabon verankert.

Am 7. Juni 2016 hat die Kommission einen Aktionsplan für die Integration von Drittstaatsangehörigen angenommen, der eine Reihe von Maßnahmen vorsieht, die von der Bildung über die Beschäftigung und den Zugang zu Dienstleistungen bis hin zur Nichtdiskriminierung und sozialen Inklusion reichen. Besonderen Wert legt die Kommission auf die Förderung von inklusiver Bildung und der gemeinsamen europäischen Werte sowie darauf, junge Menschen zu erreichen.