Satelliten helfen bei der Lokalisierung von Menschen in Notlagen

europaflagge 300Stellen Sie sich vor, Sie sind im Wald oder den Bergen verunglückt. Zwar funktioniert Ihr Telefon, aber Sie sind nicht in der Lage, den Rettungskräften mitzuteilen, wo genau Sie sich befinden. Ein Alptraum. Heutzutage können Satelliten helfen, Menschen in solchen Notlagen zu orten und tragen somit dazu bei, dass diesen Menschen schnell und effektiv geholfen werden kann; das hat auch die EU erkannt und fördert Projekte in diesem Bereich.

Anlässlich des Tages der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 am vergangenen Samstag hat die EU-Kommission einen Bericht über Fortschritte bei der Lokalisierung von Anrufern der europaweiten Notrufnummer 112 vorgestellt. Jedes Jahr können ungefähr 300.000 Anrufer der 112 aufgrund ihrer Stresssituation, ihres Zustands oder mangelnder Kenntnisse ihren Standort nicht beschreiben. Um dieses Problem zu lösen, hat die EU das Projekt HELP 112 gefördert. Dieses Projekt hat in Litauen, Italien, Großbritannien und in Teilen von Österreich getestet, wie man ein globales Satellitennavigationssystem wie Galileo nutzen kann, um die Lokalisierung des Anrufers zu verbessern.

Andrus Ansip, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für den digitalen Binnenmarkt, begrüßte die Ergebnisse als „einen wichtigen Schritt, der Menschen in Not hilft und zeigt, wie digitale Technologien unser Leben sicherer machen können.“ EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska fügte hinzu: „Die Satellitennavigation ist entscheidend für die genaue Lokalisierung des 112 Anrufers und die Rettung von Leben. Galileo, Europas eigenes Satellitensystem eine noch genauere Lokalisierung von Anrufern ermöglichen. Die Einführung von Galileos ersten Diensten und den ersten Galileo-Smartphones, die auf dem Markt erhältlich sind, zeigt, wie die Weltraumdaten einen Unterschied im täglichen Leben der EU-Bürger ausmachen.“

In allen EU-Mitgliedstaaten ist der Anruf bei der 112 dank der EU-Gesetzgebung, die 1991 eingeführt wurde, kostenlos.