Landesfördermittel für Schulfahrten zu Gedenkstätten in Europa

Studieren 3 300Das Landesschulministerium fördert Schulfahrten "zu Gedenk- und Erinnerungsstätten mit historischem Bezug zu politischer Gewaltherrschaft, insbesondere zu den Verbrechen des Nationalsozialismus, zur SED-Diktatur oder zu den Schauplätzen beider Weltkriege" im Inland und im europäischen Ausland. Das Programm richtet sich an alle Schulformen für die Klassen / Jahrgangsstufen neun bis 13. Bewerben können sich Fördervereine von Schulen.

Historisch-politische Bildung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Schul- und Unterrichtsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Viele Schulen kooperieren regelmäßig mit Gedenk- und Erinnerungsstätten und haben Exkursionen zu diesen Lernorten in ihr Bildungsangebot aufgenommen. Um die Finanzierung dieser Fahrten verlässlich und unabhängig von Dritten zu gestalten, stehen im Haushalt 2018 erstmals Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Förderung solcher Fahrten zur Verfügung. Damit sollen Exkursionen zu Gedenkorten politischer Gewaltherrschaft gefördert werden. 

Gefördert werden Fahrten zu Gedenk- und Erinnerungsstätten mit historischem Bezug zu politischer Gewaltherrschaft, insbesondere zu den Verbrechen des Nationalsozialismus, zur SED-Diktatur oder zu den Schauplätzen beider Weltkriege. Die Orte können in Nordrhein-Westfalen, in anderen Bundesländern oder im Ausland liegen.
Die pädagogische Wirksamkeit einer Gedenkstättenfahrt ist nicht abhängig von der Höhe der aufgewandten Kosten oder der Entfernung zum Heimatort. Nordrhein-Westfalen verfügt z. B. über 28 NS-Gedenk- und Erinnerungsstätten, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein breites Angebot historisch-politischer Lernangebote bereithalten. Hinzu kommen Kriegsgräberstätten in jeder nordrhein-westfälischen Kommune oder in den gut erreichbaren Grenzregionen Belgiens und der Niederlande. Auch die überall in NRW verfügbaren Stadt-, Kreis- oder Wirtschaftsarchive sowie die Museen mit historischen Ausstellungen eignen sich hervorragend als Zielorte für außerschulisches historisch-politisches Lernen.
Ob Gedenk- und Erinnerungsstätten, Kriegsgräberstätten, Archive oder Museen - all diese Lernorte können die Entwicklung eines regionalen Geschichtsbewusstseins fördern. Und bei Gedenkstättenfahrten an weiter entfernte Erinnerungsorte, etwa in Polen, Frankreich oder Israel, empfehlen sie sich als Kooperationspartner für die fachliche Vor- und Nachbereitung.