Podiumsdiskussion zur Eurokrise

"Uni im Rathaus" lockte viele Interessenten in den Krönungssaal

Heute wurde es im Krönungssaal des Aachener Rathauses wieder einmal Euro-politisch: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Uni im Rathaus" diskutierten die Wirtschaftsexperten  Prof. Dr. Ansgar Belke von der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Oliver Lorz von der RWTH Aachen mit dem Chefvolkswirt der WestLB Holger Fahrinkrug drängende Fragen der Eurokrise. Moderiert wurde das Gespräch von der WDR-Journalistin Bettina Staubitz.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen sachliche Fragen: Wie funktioniert der von der EU auf den Weg gebrachte Rettungsfonds, welche Rolle spielt die Europäische Zentralbank und welche Motive stecken hinter den Rettungsmechanismen? Aber auch hypothetische Fragen nach den Folgen eines Scheiterns der aktuellen Sparpolitik Griechenlands waren Gegenstand des Gesprächs.

Seit mehr als zehn Jahren organisiert die Stadt Aachen zusammen mit der RWTH Aachen im Rahmen der erfolgreichen Vortrags- und Diskussionsreihe „Uni im Rathaus" Expertengespräche zu tagespolitischen Themen und Fragestellungen. Das EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen war Kooperationspartner der Podiumsdiskussion zur Eurokrise und stellte vor Ort kostenloses Informationsmaterial zur Währungsunion bereit.

Kennzeichnend für „Uni im Rathaus" ist vor allem die Einbindung des Publikums in die Diskussionen. Auch dieses Mal meldeten sich viele der rund 150 Besucher zu Wort und richteten vor allem kritische und euroskeptische Nachfragen an die Redner. Entgegen dem Unmut des Publikums waren sich die Experten jedoch einig, dass Subventionen der Union an bedürftige Staaten nötig seien, diese aber durch ausreichende Maßnamen zur Vermeidung neuer Ungleichgewichte flankiert werden müssten. Auch sprachen sie sich für eine „pro-aktive Politik" im Sinne einer stärkeren fiskalischen Zusammenarbeit der Gemeinschaft aus. Bezüglich einer Zusage von erneuten Zuschüssen mahnten sie die Politik jedoch zur Vorsicht. Vor allem sei es wichtig, die Staatshaushalte aller EU-Staaten aufzuräumen und langfristig in den Griff zu bekommen.

Am Ende des Abends konnte zwar nicht jeder Zweifel über die Zukunft des Euro ausgeräumt werden. Den Besuchern aber bot die Veranstaltung vor allem ein Forum für interessante Diskussionsansätze und neue Denkanstöße. Im Sommersemester wird die Reihe "Uni im Rathaus" fortgesetzt. Rechtzeitige Informationen zu den neuen Terminen gibt es hier bei EUROPE DIRECT oder direkt bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Auch Themenvorschläge und Anregungen werden gerne entgegen genommen.