20 Jahre Vertrag von Maastricht

Vor 20 Jahren wurde der Vertrag von Maastricht unterzeichnet

Heute vor 20 Jahren, am 7. Februar 1992, wurde in der niederländischen Stadt Maastricht der gleichnamige Vertrag zur Gründung der Europäischen Union unterzeichnet. Mit der Ablösung der Europäischen Gemeinschaft wollten die Staats- und Regierungschefs der damals noch zwölf Unionsstaaten die europäische Integration entscheidend vorantreiben: Das Inkrafttreten des neuen Vertragswerks knapp zwei Jahre später sollte Europa stärker machen und seinen Bürgern spürbaren Nutzen bringen. Die Einführung des Euro war dabei bedeutender Teilaspekt dieses Vertrags.

Insgesamt hat der Vertrag von Maastricht wichtige Weichen gestellt und viele positive Entwicklungen erst möglich gemacht: Die in ihm vorgesehenen Bestimmungen über die Einführung der Unionsbürgerschaft, die Schaffung einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und die Institutionalisierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres waren Meilensteine in der Geschichte Europas. Die Ausweitung der Rechte des Europäischen Parlaments stärkte die demokratische Legitimation und schuf neue Möglichkeiten der politischen Teilhabe.

Doch trotz der vielfältig positiven Impulse, die sich die Staats- und Regierungschefs vom neuen Vertrag versprachen, war die Schaffung der Währungsunion nicht unumstritten. Vielerorts, so auch in Deutschland, wurde sie bereits damals als Gefahr für die Währungsstabilität gesehen. Der Geburtstag des Vertrags von Maastricht verleiht der heutigen Debatte um die Eurokrise damit eine besondere Aktualität und bietet Gelegenheit, über Leistungen und Misserfolge der gemeinsamen Währung zu resümieren.