Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird 2024 an den Präsidenten der Konferenz der europäischen Rabbiner (CER), Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, und die jüdischen Gemeinschaften in Europa verliehen.
"In Würdigung seines herausragenden Wirkens für den Frieden, die Selbstbestimmung der Völker und die europäischen Werte, für Toleranz, Pluralismus und Verständigung, und in Anerkennung seines bedeutenden Engagements für den interreligiösen und interkulturellen Dialog ehrt das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen im Jahr 2024 den Präsidenten der Konferenz der europäischen Rabbiner, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, und gemeinsam mit ihm die jüdischen Gemeinschaften in Europa", heißt es in der Begründung des Karlspreisdirektoriums. Mit dieser Ehrung solle das Zeichen gesetzt werden, dass jüdisches Leben ein Teil von Europa ist und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein dürfe.
Pinchas Goldschmidt wurde am 21. Juli 1963 in Zürich geboren und wuchs in einer jüdisch-orthodoxen Familie auf. Nach rabbinischen Studien in Israel und den USA erhielt er 1987 die Semicha. Neben einem Master in Talmudischer Jurisprudenz und einem Master of Science war er in Moskau aktiv am Aufbau jüdischer Gemeinden beteiligt. 1993 wurde er Oberrabbiner von Moskau. Seit Juli 2011 ist er Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER), die über 700 Rabbiner in Europa vertritt.
Im März 2022 verließ Goldschmidt Moskau aufgrund seiner Weigerung, den russischen Angriff auf die Ukraine zu unterstützen. Das russische Justizministerium listete ihn daraufhin als "ausländischen Agenten". Goldschmidt betonte, stolz auf seine ablehnende Haltung gegenüber dem Krieg zu sein.
- Quelle: Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen
- Kurzlink: https://ogy.de/Karlspreis-2024