Der LUX-Filmpreis wurde vor 13 Jahren vom Europäischen Parlament ins Leben gerufen, um den Vertrieb europäischer Filme zu fördern. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass wie in der Politik die Beteiligung der Bürger*innen entscheidend für den Erfolg der prämierten Filme ist. Deshalb werden die Zuschauer in Zukunft direkt an der Auswahl des Gewinnerfilms beteiligt. Die Europäische Filmakademie ist zudem mit an Bord, um ein noch breiteres Publikum zu erreichen.
Neue Abstimmung, neues Branding, neue Partner, neuer Ablauf
Ab sofort trägt der Preis einen neuen Namen, nämlich „LUX - der europäische Publikumsfilmpreis“. Außerdem werden ab kommendem Jahr nun insgesamt 5 statt bisher 3 Filme in den 24 Amtssprachen der EU untertitelt. Aufgrund der Corona-Krise und ihrer Auswirkungen auf die Filmindustrie werden in diesem Jahr jedoch ausnahmsweise nur 3 Filme für den Preis nominiert.
„Bisher lautete die Botschaft des LUX-Filmpreises: ‚Das Europäische Parlament engagiert sich für Kultur‘ und darauf können wir stolz sein“, sagte die Vorsitzende des Kulturausschusses Sabine Verheyen bei der Vorstellung des neuen Filmpreises im Rahmen der 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. „Nun setzen wir unsere Reise gemeinsam mit neuen Partnern fort. Wir wollen unseren LUX-Preis mehr und mehr Europäern nahebringen“, so Verheyen.
Der vollständige Name des LUX-Preises spiegelt diese Partnerschaften wider: „LUX – der europäische Publikumsfilmpreis des Europäischen Parlaments und der European Film Academy in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Europa Cinemas“.
Was bleibt gleich?
Der LUX-Filmpreis wird an europäische Koproduktionen verliehen, die sich mit aktuellen politischen und sozialen Fragen befassen und Diskussionen über unsere Werte anregen. Durch die Untertitelung in anderen Sprachen werden die Filme einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
Die feierliche Preisverleihung in Anwesenheit von Regisseuren*innen und Schauspieler*innen wird auch weiterhin im Plenarsaal des Europäischen Parlaments stattfinden. Nur eine kleine Änderung gibt es: Statt im November wird der Preis nun im April vergeben.
Stolz auf Kino aus Europa
„Wir sind stolz darauf, das einzige Parlament der Welt zu sein, das einen Filmpreis verleiht“, erklärte Parlamentspräsident David Sassoli in einer Videobotschaft auf den Filmfestspielen in Venedig. Der neue Preis sei ein Schritt nach vorn, um europäische Produktionen zu fördern und die Arbeit von Künstler*innen zu unterstützen, die von der Corona-Krise schwer getroffen wurden. Die für Kultur zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel hob die Bedeutung der Vielfalt des europäischen Kinos hervor; insgesamt 130 Filme wurden in den vergangenen Jahren für den LUX-Filmpreis nominiert.
LUX-Preis: Das neue Drehbuch
Herbst: Ein Auswahlgremium aus Kinofachleuten wählt die nominierten Filme aus, die in allen 24 EU-Amtssprachen untertitelt werden.
12. Dezember 2020, Reykjavik: Die 3 nominierten Filme werden bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises (EFA) bekannt gegeben.
Dezember 2020 – April 2021: Die nominierten Filme können in ganz Europa bei Vorführungen oder online gesehen werden.
Publikum und Europaabgeordnete wählen den Gewinner online mit jeweils 50 % der Stimmen.
28. April 2021: Der Gewinnerfilm wird während der Preisverleihung im Europäischen Parlament vorgestellt.
Weitere Informationen:
- Quelle: Newsletter des Europäischen Parlaments
- Kurzlink auf diesen Artikel: http://bit.ly/LUX-2020