Diskussion über "Solidarität in Europa" findet großen Anklang
Ist Europa heute wirklich „in Vielfalt geeint" oder doch durch Unterschiede zerrissen? Um diese Frage ging es heute bei der Veranstaltung „Solidarität in Europa – Einer für alle, alle für einen?", zu der das EUROPE DIRECT Informationsbüro zusammen mit der Karlspreisstiftung und der Initiative Europäische Horizonte ins Aachen-Fenster eingeladen hatte.
Nachdem die ca. 80 Gäste von Oberbürgermeister Marcel Philipp begrüßt wurden, stellte zunächst NRW-Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren ihre Ansichten zum Thema Solidarität in Europa in einer Eröffnungsrede dar. Darauf folgte der ehemalige Staatssekretär und Regierungssprecher Friedhelm Ost mit einem Impulsvortrag, in welchem er die Entwicklung Europas und auch die Entwicklung der Solidarität erläuterte. Beide waren sich einig, dass Solidarität eine große Rolle spielt, um die Europäische Union zusammen zu halten, betonten aber auch, dass es verschiedene Ansichten von Solidarität gäbe und dass es zu den Aufgaben der Europäischen Union gehört, sich um das Bewusstsein und die Definition von Solidarität in den einzelnen EU-Staaten zu bemühen.
Zur anschließenden Diskussion betrat dann auch Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments, das Podium und stand zur Beantwortung der Fragen, die zunächst vom Moderator, Herrn Marco Rose, Politischer Redakteur des Zeitungsverlags Aachen, und dann auch vom Publikum gestellt wurden zur Verfügung.
Vor allem bei den Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass ein großer Bedarf an Aufklärung besteht. Die Bürger verlangten nach einer klaren Definition von Solidarität und machten selbst Vorschläge, wie man das Bewusstsein für diese fördern könne.
Dass eine solche Definition jedoch nicht einfach ist, konnte man bereits an den engagierten Diskussionen sehen, die immer wieder zwischen den Politikern entstanden. Obwohl sich alle einig waren, dass Solidarität nur gemeinsam funktionieren kann, hatte doch jeder eine eigene Vorstellung von „gemeinsam".
Solidarität in Europa ist kein einfaches Thema. Das wurde auch dadurch belegt, dass die Debatte heute kein Ende finden wollte, da immer mehr Fragen aus dem Publikum kamen. Am Ende musste der Moderator dann doch einen Schlussstrich ziehen, da auf die Gäste schon kulinarische Spezialitäten und kalte Getränken auf die Gäste warteten. Diese Erfrischung fand nach der heißen Debatte auch großen Anklang und lud gleichzeitig noch zum weiteren Austausch ein.