Keine Alternative zur Kooperation in Europa
Heute Abend endete die Reihe 'Europa, wie weiter?' der Europäischen Horizonte mit einem Vortrag von Prof. Werner Plumpe. Vor 70 Gästen beleuchtete der Ordinarius des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main die Europäische Intgration aus einer wirtschaftshistorischen Sicht.
Angefangen beim ersten Weltkrieg bis zur aktuellen Krise sprach Prof. Plumpe über die einzelnen Schritte, die später zur Gründung der Europäischen Union und der Währungsunion führten. Dabei legte er die dahinter liegenden Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten offen. Sein Fazit; zum Zeitpunkt der Gründung der Währungsunion sei die EU "vernebelt" gewesen, sie habe damit den "Bogen überspannt", die Folgen schlicht unterschätzt.
Im Gegensatz zu Prof. Offe, der den Euro in seinem Vortrag zwar auch einen Fehler nannte, aber keinen Weg zurück sah, geht Prof. Plumpe davon aus, dass ein Zusammenbruch der Währungsunion durchaus möglich sei. Eine Währungsunion hänge davon ab, dass die einzelnen Akteure sich an die Regeln halten wollen und können. Die historische Erfahrung habe gezeigt, dass vorhandene Systeme auch wieder abgeschafft werden könnten.
Ein weiteres zentrales Argument von Prof. Plumpes Vortrag war, dass Europa schon immer ökonomisch kooperiert habe. Die Geschichte habe gezeigt, dass eine Behinderung dieser Kooperation "verrückt" sei und einen Wohlstandsverlust für alle nach sich ziehe. Es sei Aufgabe der Politik die Bedingungen für Kooperation zu schaffen, denn trotz alledem gäbe es keine sinnvolle Alternative zur Zusammenarbeit, so Plumpe.
Mit diesem Abend geht eine erfolgreiche Vortragsreihe zu Ende. Wir freuen uns, dass die ausgewählten Themen einen solchen Anklang gefunden haben und danken für das große Interesse.