Heute bot das EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen eine kostenlose Busfahrt für 35 Interessierte aus Aachen zum Bürgerdialog in St. Vith in Ostbelgien an. An dem Dialog nahmen Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch und Pascal Arimont, Mitglied des Europäischen Parlaments teil. Die Veranstaltung wurde auf Deutsch durchgeführt, jedoch simultan in Niederländisch, Französisch und Englisch übersetzt.
Nach einem kurzen Eingangsstatement von Juncker, Paasch und Arimont, in der alle drei die Bürger aufforderten, sich auf die europäische Grundidee zu besinnen, begann die Fragerunde, in der einige der ca. 700 anwesenden Bürger die Möglichkeit erhielten, Fragen zu stellen. Bei den gestellten Fragen ging es insbesondere um den Umgang mit der Flüchtlingskrise, Armut in Europa, Griechenland-Krise, Jugendarbeitslosigkeit, Populismus in Europa, den Ausgang der US-Wahl und um die Freihandelsabkommen TTIP und CETA.
Wenn man Bürgern die Möglichkeit gibt, mit EU-Repräsentanten zu diskutieren, ist Kritik an der EU nicht ungewöhnlich. Juncker wies einige Kritikpunkte aber auch entschieden zurück und konnte vor allem mit genauen Zahlen, Fakten und konkreten Projekten und Maßnahmen von der Arbeit der EU im Allgemeinen und der Kommission im Besonderen überzeugen und darstellen, was bisher in der Praxis erreicht wurde.
Zum Schluss wurde die Diskussion kontrovers zwischen Juncker, der sich sehr stark für die Freihandelsabkommen CETA und TTIP eingesetzt hat und Arimont, einer der wenigen EVP-Abgeordneten des Europäischen Parlaments, der gegen diese Freihandelsabkommen ist. Thematisiert wurde dabei auch kritisch die Rolle der innerbelgischen Probleme auf dem Weg zum Abschluss des CETA-Vertrages.