Spanien besitzt eine nicht nur im Ausland geschätzte regionale Vielfalt. Auch die überwältigende Mehrheit der Spanier inklusive der Mehrheit der Menschen, die in Katalonien leben, betrachtet diese Vielfalt als etwas Positives. Wie sollte es auch anders sein nach der massiven Binnenwanderung zwischen den Regionen im 20. Jahrhundert, die mit am stärksten ihre Spuren in Katalonien hinterlassen hat, wo die katalanischen Muttersprachler nur mehr ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Genau mit diesem Thema befasste sich EUROPE DIRECT mit vielen weiteren Partnern beim diesjährigen Europäischen Forum.
Vielleicht hat es auch mit dieser demografischen Entwicklung zu tun, dass allein in der autonomen Region Katalonien eine Mehrheit der „geborenen“ Katalanen separatistische Neigungen zeigt, und das auch nur nach einem systematischen Aufheizen der Emotionen beim von der Zentralregierung zu Recht nicht anerkannten Plebiszit 2017.
Im diesjährigen Europäischen Forum mit der VHS ging es genau um diese Themen. Spanien wurde in seiner regionalen und kulturellen Vielfalt betrachtet und es wurde unter die Lupe genommen, was es tatsächlich mit dem Separatismus auf sich hat. Außerdem wurde der Blick geweitet auf andere europäische Regionalismen, für die Katalonien wahrscheinlich weder als Blaupause noch als Menetekel taugt.
Rund 60 interessierte Gäste lauschten einem kurzen historischen Abriss Spaniens und ein Blick auf "Spanien heute". Aber auch Themen wie "Separatismus in der EU und in Spanien", "kulturelle Vielfalt" oder "Tourismus - Segen und Fluch" wurden kontorvers thematisiert. Besonderen Anklang fand dabei der sehr professionelle Vortrag von Prof. Rotte vom IPW der RWTH. Vorführungen von spanischen Tänzen und ein Pub-Quiz sorgten für die notwendige Entspannung zwischendurch.