In der vergangenen Ausgabe von 'Europa am Dienstag' hat Hanna Veiler über jüdisches Leben in Deutschland und Europa sowie die Forderungen junger Jüdinnen und Juden gesprochen. Die Moderation übernahm die Journalistin Eva Onkels. Gut 50 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
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Diese Webseite verwendet YouTube Videos. Um hier das Video zu sehen, stimmen Sie bitte zu, dass diese vom YouTube-Server geladen wird. Ggf. werden hierbei auch personenbezogene Daten an YouTube übermittelt. Weitere Informationen finden sie HIERHanna Veiler ist seit 2023 Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands (JSUD) sowie Vizepräsidentin der European Jewish Students Union. Als Publizistin veröffentlicht sie Artikel in der Zeit Online, der taz und der Jüdischen Allgemeinen. Außerdem gibt sie als politische Bildnerin Workshops und Vorträge zu Antisemitismus, Rassismus, postsowjetischer Geschichte und kritischer Erinnerungskultur.
Hanna Veiler begann die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung zu ihrer eigenen Person. Insbesondere ging sie darauf ein, warum sie sich in solche Formate begibt: Der Dialog mit Bürger*innen sei wichtig, um Begegnungen zu schaffen und für jüdisches Leben in Deutschland zu sensibilisieren. Danach führte Veiler in das Thema jüdisches Leben in Deutschland und Europa ein und stellte die Forderungen junger Jüdinnen und Juden vor. Schon gleich nach ihrer kurzen Einleitung ging sie auf die vielen Fragen der Teilnehmenden ein. Dabei kam Hanna Veiler auch auf die Initiative "Meet a Jew" zu sprechen, bei der sie sich beteiligt. Die Idee hinter Meet a Jew ist, dass vor allem junge Menschen das aktuelle jüdische Leben durch in Deutschland lebende jüdische Menschen kennenlernen. Denn eine persönliche Begegnung bewirkt, was tausend Bücher nicht leisten können. Außerdem klärte Hanna Veiler unter anderem über die Diversität des jüdischen Lebens, Unterschiede zwischen den Generationen und fehlende Repräsentation im Alltag auf.
Des Weiteren wurde im Dialog viel über Antisemitismus gesprochen. Es kamen Fragen auf wie: Was sind die häufigsten unbewussten Stereotype? Wo und was geschieht bei Antisemitismus? Und wie gehen jüdische Menschen mit Antisemitismus um? Hanna Veiler beantwortete ausführlich jede der Fragen und teilte dazu ihre persönlichen Empfindungen. Zum Beispiel macht sie das Stereotyp, dass alle Juden reich sind, am wütendsten, da die allermeisten jüdischen Personen eine Migrationsgeschichte haben, Bildungsabschlüsse und vollbrachte Leistungen in Deutschland nicht angerechnet werden und auch dadurch ungefähr 90% der jüdischen Rentner*innen an der Armutsgrenze leben. Zudem erklärte sie, dass es keinen Kontext gebe, indem Antisemitismus nicht stattfinde. Um diesen ausführlich beobachten zu können, müsse man aber zunächst einmal die Definition von Antisemitismus und die Vielzahl an antisemitischen Codes kennen. Bei antisemitischen Vorfällen sollten im Übrigen Plattformen und Personen in Verantwortungsposition dagegen vorgehen. Zum Ende wurde auch über Israel gesprochen. Veiler meinte, dass Kritik an der Politik und Politiker*innen aus Israel selbstverständlich erlaubt sei, jedoch häufig Kritik genutzt werde, um sich endlich auch antisemitisch äußern zu dürfen.
Der Dialog mit Hanna Veiler war Teil des Rahmenprogramms zur Verleihung des Internationalen Karlspreises 2024 an Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und die jüdischen Gemeinschaften in Europa.
Die Veranstaltung übernahmen: EUROPE DIRECT Aachen, Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen, Route Charlemagne der Stadt Aachen, in Kooperation mit dem Internationalen Karlspreis und dem Frauennetzwerk StädteRegion Aachen.
- Veranstaltungsreihe "Europa am Dienstag": www.europa-dienstag.de
- Informationen über Hanna Veiler
- Jüdische Studierenden Union (JSUD)
- European Union of Jewish Students
- Meet a Jew
- Rahmenprogramm Karlspreis
- Antisemitische Vorfälle melden (rias)
- Pressemeldung der EBD: Hanna Veiler ist Frau EuropasPressemeldung der EBD: Hanna Veiler ist Frau Europas
- Kurzlink auf diesen Artikel: https://ogy.de/EaD-Veiler