Fördermittel für grenzüberschreitende Begegnungen

Förderung von grenzüberschreitenden Netzwerken und Begegnungen
Austausch zwischen Bürger*innen verschiedener Länder

Heute nahmen 30 Interessierte aus der kommunalen Verwaltung, aus Partnerschaftsvereinen sowie aus Kultur- und Bildungseinrichtungen an einer Online-Veranstaltung teil, die gemeinsam von den acht EUROPE DIRECT Zentren in NRW mit der Kontaktstelle CERV durchgeführt wurde.

Das 2021 gestartete EU-Förderprogramm  "Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte" (CERV) unterstützt Projekte zivilgesellschaftlicher Organisationen, Kommunen und anderen Akteur*innen, die sich u.a. für die Gleichstellung und Nicht-Diskriminierung, mehr bürgerschaftliches Engagement und Gewaltprävention einsetzen. Über eine Laufzeit von sieben Jahren stehen europaweit rund 1,5 Mrd. Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Jeanette Franza ist Beraterin bei CERV. Sie stellte in der Veranstaltung die neuen Förderschwerpunkte für die Antragsrunde 2025 vor und vermittelte einen ersten Überblick über den Antragsprozess. Speziell ging es dabei um den Förderaufruf 'Kommunale Netzwerke' (Network of Towns, Antragsfrist 27.03.2025) und 'Kommunale Partnerschaften' (Town Twinning, Antragszeit vom 09.04. bis 17.09.2025).

Frau Franza zeigte Beispiele für erfolgreiche Förderungen aus der Vergangenheit und gab zahlreiche Tipps. Das Team von CERV steht allen Interessenten bei sämtlichen Fragen rund um das Förderprogramm CERV sowie einem anvisierten Förderantrag zur Seite und berät kostenlos bei der Erstellung eines möglichst förderfähigen Antrags. Zudem wies die Referentin auf das EU Funding & Tenders Portal der Europäischen Kommission hin: Sollte man für ein neues Projekt auf der Suche nach nationalen oder internationalen Partner*innen sein, so kann man sein Gesuch unter dem relevanten Call dort eingeben.

Hintergründe

Mit dem Förderprogramm CERV verfolgt die Europäische Union zwei grundsätzliche Ziele: Die Stärkung der Europäischen Werte und die Weiterentwicklung einer rechtebasierten, offenen und demokratischen Gesellschaft. Diese Ziele sind unterteilt in verschiedene Aktionsbereiche.

Beim Aktionsbereich "Bürgerbeteiligung und Teilhabe" geht um die Schaffung und den Ausbau eines Raumes, der der gegenseitigen Verständigung, dem Austausch und der Förderung eines gemeinsamen Geschichts- und Kulturverständnisses innerhalb der EU dient. Auch dem oftmals bemühten Vorwurf der "Bürgerferne" möchte die EU mit diesem Aktionsbereich entgegenwirken, da die Bürgerinnen und Bürger sich im Rahmen von multinationalen Austauschen direkt einbringen können.
Ein weiterer Aspekt ist die Etablierung und Vertiefung basisdemokratischer Strukturen und ein aktives Mitgestalten der Zukunft der Union durch deren Bürgerinnen und Bürger. Seit 2023 liegt dabei auch ein Schwerpunkt auf der Förderung der Beteiligung von Kindern.

Während die anderen Aktionsbereiche sich in erster Linie an NGOs und Behörden richten, um deren Engagement stellvertretend für die europäische Bürgerschaft einzusetzen, sieht "Bürgerbeteiligung und Teilhabe" eine unmittelbare Involvierung der Bürgerinnen und Bürger vor.

Der Förderbereich "Kommunale Partnerschaften und Netzwerke" fördert den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern verschiedener Länder, insbesondere durch kommunale Partnerschaften (Städtepartnerschaften) und kommunale Netzwerke, um das gegenseitige Verständnis und die Toleranz zu fördern und den Bürger:innen die Möglichkeit zu geben, ihren Blickwinkel zu erweitern und ein Gefühl der europäischen Zugehörigkeit und Identität zu entwickeln.