Rückblick: Mein Europa - Polen

Am 19.03. nahm Jan Dobija 23 Zuschauer*innen mit auf eine virtuelle Reise in die Geschichte und Gegenwart Polens. In einem Quiz mit anschließendem Vortrag konnten die Zuschauenden sich mit der Kultur und Geschichte des Landes vertraut machen und mehr über die Lebensrealität polnischer Menschen erfahren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katharina Roß.

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Die Veranstaltung startete mit einer Vorstellung des Vortragenden Jan Dobija. Jan ist in Deutschland geboren, seine Familie kommt jedoch gebürtig aus Polen und kam 1989 nach Deutschland. Heute studiert er Sozialwissenschaften in Bochum. Obwohl er nicht in Polen geboren wurde, fühlt er sich stark mit seinen polnischen Wurzeln verbunden.

Zu Beginn konnten die Zuschauer*innen in einem interaktiven Quiz über Polen ihr Wissen unter die Probe stellen. Beispielsweise sollten Zuschauende schätzen, wie viele Menschen polnischer Herkunft in Deutschland leben. Auch Allgemein- und Geschichtswissen wurde getestet, als die Teilnehmenden beantworten sollten, wie die Währen Polens heißt oder wann Polen seine Unabhängigkeit gewann.

Im Anschluss begann Jan Dobija mit seinem Vortrag. Mit 37 Mio. Einwohnern, auf über 312.000 km² Flächen ist Polen das sechstgrößte Land der EU. Nach weiteren Fakten und lustigen Anekdoten sprach Jan über die polnische Identität. Sie sei stark historischen Ereignissen geprägt, da die geografische Lage Polens durch Verschiebungen und Besetzungen ständig wechselte. Polen litt lange an fehlender Selbstbestimmung unter der Besatzung Preußens, Österreichs und der Sowjetunion. Dadurch seien viele Menschen ins Ausland abgewandert, Emigration und Flucht ins Exil sind ein konstanter Teil der polnischen Geschichte. Es gibt viele Orte weltweit mit großen polnischen Minderheiten, beispielsweise die Stadt Chicago in den USA. Das hat dazu beigetragen, dass Polen heute eins der ethnisch und religiös homogensten Länder Europas ist.

Polen sehe sich selbstverständlich als Teil und Herz Europas. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern fühlen sich Menschen in Polen sich sehr stark mit der EU verbunden. Jedoch sei die Meinungen zur europäischen Integration innerhalb des Landes zwischen den politischen Parteien stark gespalten.

Heute fühlten sich polnische Menschen in Deutschland oft unsichtbar erzählte Jan. Sie hätten zwar den Ruf als „Strebermigranten“, die sich schnell assimilieren, machen jedoch trotzdem häufig Diskriminierungserfahrungen. Viele Menschen mit polnischem Migrationshintergrund erhoffen sich durch eine schnelle Eingliederung gesellschaftliche Teilhabe, die jedoch oft nicht realisiert wird. Jan wünscht sich, dass Stigmata gegen polnische Menschen abgebaut werden und damit mehr polnische Traditionen und Kultur erhalten bleiben.