'Der Norden' - Gespräch im Ludwig Forum

12-04-26-Norden_1Spannende Unterhaltung zwischen Bernd Henningsen und Stephan Michael Schröder

Knapp 50 Besucher lockte die zweite Veranstaltung der Europäischen Horizonte heute in das Ludwig Forum in Aachen. Die Reihe "Himmelsrichtungen", die eine Kooperation der Initiative Europäische Horizonte gemeinsam mit dem Ludwig Forum für Internationale Kunst und dem Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen (IPW) ist und an der sich auch das EUROPE DIRECT Informationsbüro beteiligt, beschäftigte sich heute mit dem Norden. Als Gesprächspartner wurden zwei Experten eingeladen, die sich besonders mit dieser Thematik auskennen: Bernd Henningsen, Professor für Skandinavistik / Kulturwissenschaft sowie Kultur und Politik Nordeuropas und der Ostseeregion am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Stephan Michael Schröder, Professor für Skandinavistik am Institut für Skandinavistik / Fennistik an der Universität zu Köln.

12-04-26-Norden_2Nach der Einführung von Prof. Dr. Emanuel Richter vom IPW versuchten beide gleich zu Beginn durch mehrere Gedichte und Zitate den Begriff "Norden" in den Kontext einzuordnen. Hierbei stellten sie fest, dass der Norden seit jeher eine bedeutende Rolle in der Natur und für die Menschen spielte und schon durch den Begriff allein bestimmte Assoziationen hervorgerufen werden. Dabei sei allerdings herauszustellen, dass in der Vergangenheit der Norden oft mit negativen Konnotationen verbunden wurde, woran nicht zuletzt die Wikinger einen erheblichen Anteil gehabt hätten. Mit der Zeit der Aufklärung wandelte sich dieses Bild und es entwickelte sich bis in die heutige Zeit hinein eine zumeist positive Verknüpfung mit dem Begriff.

Heutzutage, so stellte Schröder fest, würde die Auseinandersetzung mit dem Norden vor allem durch zwei Diskurse ausgedrückt werden: Die unberührte Natur auf der einen und das forschrittliche soziale System auf der anderen Seite. Ein Grund hierfür könnte sein, dass in der Vergangengheit die skandinavische Region keine Region der großen Krisen war und sich hierdurch dieses eher positive Bild herauskristallisieren konnte. Die Fragen aus dem Publikum am Ende der Veranstaltung deuteten darauf hin, dass das Gespräch noch mehrere Stunden hätte weitergehen können.