Diskussionsrunde: Rechtspopulismus als Gefahr für die EU

18 05 29 Rechtspopulismus 300Der (Rechts-)Populismus ist nach wie vor eines der großen Probleme in Europa und der (westlichen) Welt. Das zeigte auch erst kürzlich die Wahl in Italien. Doch was ist Populismus überhaupt und wie wirkt er sich auf die Europäische Union aus? Dies war das Thema der letzten Diskussionsrunde im Rahmen der, von EUROPE DIRECT organisierten Reihe "Europa am Dienstag". Rund 40 Zuhörer diskutierten unter Moderation von Jochen Leyhe mit dem Historiker und Politiologen Siebo Jansen über den Populismus in Europa.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Andreas Düspohl, stellte Siebo Jansen zunächst einige der populistischen Bewegungen in Europa vor und ging dabei dezidiert auf die aktuellen Regierungsparteien in Italien ein. Er griff die Merkmale des Populismus auf (unter anderem: einfache Lösungen für komplizierte Probleme und die Vorstellung eines homogenen Volkes) und zeichnete ein verständliches Bild der populistischen Strömungen in Europa.

Im Anschluss öffnete Jochen Leyhe die Diskussion für das Publikum. Zwischen Jansen und den Gästen entstand schnell eine kontroverse Diskussion. über die Frage, wie Europa mit den Populisten umgehen sollte und aus welchen Ängsten sich der Populismus in aller Regel speist. Im Besonderen diskutierten die Gäste und Dozenten über die Frage, wie man mit Staaten umgehen sollte, die gegen die Werte und Vorstellungen der Europäischen Union (fundamental) verstoßen würden. Siebo Jansen schlug vor, statt auf Bestrafung zu setzten, besser Regionen oder Kommunen besonders zu fördern, die sich für den europäischen Gedanken stark machen würden. Würde man einen Staat kollektiv bestrafen, könnten sich auch diese noch europafreundlichen Städte von der europäischen Union abwenden. Das gelte es in jedem Falle zu vermeiden.