Kommission startet Bündnis für Jobs in der IT-Branche

Initiative: "Große Koalition für digitale Arbeitsplätze"

Einem möglichen Fachkräftemangel im  Jobmotor IT-Branche setzt die Europäische Kommission die am Montag, den 4. März, gestartete Initiative "Große Koalition für digitale Arbeitsplätze" entgegen. Kommissionspräsident José Manuel Barroso rief Europas IKT-Unternehmen, Regierungen sowie Aus- und Weiterbildungseinrichtungen dazu auf, einer Großen Koalition für digitale Arbeitsplätze beizutreten und jetzt aktiv zu werden, damit 2015 in Europa nicht 900.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich unbesetzt bleiben.  In Deutschland gehören SAP, BITKOM, BOSCH,  Microsoft Deutschland, software AG und ThyssenKrupp zu den Unterstützern.

Barroso sagte: "Die Große Koalition, die wir heute ins Leben rufen, ist ein wesentlicher Beitrag dazu, die europäische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen und zumindest für einen Teil der 26 Millionen Arbeitslosen in Europa Arbeitsplätze zu finden. Ich danke den Unternehmen, die sich heute zur Mitarbeit verpflichtet haben. Wenn es uns gelingt, gemeinsam eine Kehrtwende einzuleiten und die steigende Zahl an freien IKT-Arbeitsplätzen zu besetzen, wird sich dies auf die gesamte Wirtschaft auswirken. Wir möchten die Europäer in die Lage versetzen, die Arbeitsplätze zu besetzen, die die Impulse für die nächste IKT-Revolution geben werden."

Trotz der aktuellen Arbeitslosenzahlen steigt die Zahl der digitalen Arbeitsplätze um mehr als 100.000 pro Jahr. Doch die sinkende Zahl der IKT-Hochschulabsolventen und der für die nächsten Jahre anstehende Renteneintritt von IKT-Fachkräften gefährden das Wachstum für IKT-Arbeitsplätze. Die Ausbildung in den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik muss ausgebaut werden. Auch die Laufbahnmöglichkeiten in diesen Disziplinen sollten – insbesondere für Frauen – verbessert werden.

In einer Umfrage zur Einschätzung der eigenen Computerkenntnisse gaben 24 Prozent der befragten Deutschen an, keine IT-Kenntnisse zu haben, europaweit verfügen 34 Prozent der Befragten über keine Computerkenntnisse. 25 Prozent der Deutschen schätzten ihre IT-Kenntnisse als fundiert ein, damit befindet sich Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 27 Prozent.

Um dem Mangel an IT-Spezialisten entgegenzuwirken, hat die Kommission bereits mehrere Initiativen auf den Weg gebracht, wie z.B. "Startup Europe", einer Plattform mit Programmen zur Unterstützung zur Gründung neuer Web-Unternehmen gründen oder die Webseite "EU-Kompetenzpanorama". Die Webseite zeigt, welche Berufe die höchsten Wachstumsraten aufweisen und welche die "Engpass-Berufe" sind. Außerdem soll noch in diesem Sommer "Opening up Education" beschlossen werden und den Zugang zu Bildung durch Technologie und frei zugängliche Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources) erleichtern.