So wählte Europa 2014

14-05-25-Europawahl-4Wie wurde bei der Europawahl 2014 abgestimmt?

Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung stagnierte europaweit bei nun 43,1 Prozent. In Deutschland hingegen stieg die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen von 43,3 auf 47,9 Prozent.

Aachen hebt sich noch stärker positiv ab: hier stieg die Wahlbeteiligung von 48 auf 55,8 Prozent.

Ergebnissse

Die Konservativen bleiben nach der Europawahl trotz Stimmverlusten stärkste Kraft im EU-Parlament, gleichzeitig legten rechtspopulistische und EU-skeptische Parteien massiv zu. In Großbritannien und Frankreich gingen Ukip und Front National sogar als klare Sieger aus der Wahl hervor. Neben dem Trend, den Regierungen in einigen Staaten einen schweren Denkzettel zu verpassen, gibt es auch den gegenteiligen Trend: In Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden, Rumänien, Polen und anderen haben die nationalen Regierungsparteien im Großen und Ganzen gewonnen.

Der Spitzenkandidat der Konservativen Jean-Claude Juncker gab sich am Wahlabend siegessicher. Die vorläufige Sitzverteilung des Parlaments sieht für die "Europäische Volkspartei" 213 Mandate vor. Die Sozialisten kommen auf 190 Sitze. So bleiben die Konservativen, trotz massiver Verluste verglichen mit der letzten Wahl 2009, stärkste Kraft im Europäischen Parlament. Martin Schulz, der Spitzenkandidat der Sozialisten, erhebt wie Juncker den Anspruch darauf, EU-Kommissionspräsident zu werden.

 

Was bedeuten die Ergebnisse der Europawahl?

Einige Kommentatoren sehen die europäische Politik in ihren Grundfesten erschüttert. Andere setzen auf eine Belebung der Diskussionen über Europa.

Lesen Sie hier selbst, was Journalisten in Deutschland und anderen Ländern schreiben und kommentieren:

Wie schätzt die EU-Kommission die Ergebnisse der Wahl ein?

Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat nach den Europawahlen an die Verantwortung der gewählten Politiker appelliert, die Europäische Union voranzubringen. Es gebe eine solide Mehrheit proeuropäischer Kräfte im Europäischen Parlament. Der Grundkonsens für Europa solle nun stärker zur Geltung gebracht werden, sagte Barroso. Den Bedenken derer, die aus Protest gewählt oder nicht abgestimmt haben, werde am besten durch entschlossene politische Maßnahmen für Wachstum und Beschäftigung begegnet - und durch eine wirklich demokratische Debatte.

Barroso erklärte in der Nacht zum Montag:

"Die Bürger in der Europäischen Union haben ihr demokratisches Recht ausgeübt und ihre Stimme in den Wahlen zum Europäischen Parlament zu Geltung gebracht. Ich danke allen, die abgestimmt haben. Die Ergebnisse unterscheiden sich deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Diese Unterschiede spiegeln eine Mischung aus einer pan-europäischen politischen Debatte mit spezifischen nationalen Themen in unserer Union. Alle politischen Akteure auf nationaler und europäischer Ebene müssen sich nun ihrer Verantwortung nach dieser Wahl bewusst sein.

Bei der Beurteilung der Ergebnisse muss die Tatsache im Auge behalten werden, dass diese Wahl auf die größte finanzielle, wirtschaftliche und soziale Krise in Jahrzehnten folgt. Es ist äußerst wichtig, dass die politischen Kräfte in der Europäischen Union, die die gemeinsame Krisenreaktion entworfen und unterstützt haben, insbesondere die in der Europäischen Kommission vertretenen politischen Kräfte, insgesamt wieder gewonnen haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine sehr solide und tragfähige Mehrheit im Europäischen Parlament möglich ist. Diese politischen Kräfte sind sich nicht über jedes einzelne Politikdetail einig, aber sie haben ein Grundkonsens für Europa, der jetzt umso stärker zur Geltung kommen sollte."

Kurzlink auf diesen Artikel: http://bit.ly/wahlergebnis-2014