Einladung: Kerstin Holm über die russische Gesellschaft am 27.11.2014

14-09-15-Ostwaerts-web2Ostwärts - Freiheit / Grenzen / Projektionen

Den 25. Jahrestag des Mauerfalls nehmen das Ludwig Forum Aachen und die Initiative Europäische Horizonte zum Anlass, um den Blick „ostwärts" zu richten. Im Aachener Ludwig Forum werden Bilder aus der Zeit des realen Sozialismus und osteuropäische Kunst der Gegenwart gezeigt.

Die Ausstellung wird begleitet von Lesungen, Vorträgen, Gesprächen und Filmvorführungen. In ihnen soll der osteuropäische Raum vor und nach 1989 in einer großen Vielfalt von kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Facetten ins Licht gerückt werden.

Veranstalter sind:

Archetypen der russischen Gesellschaft - Ein Vortrag von Kerstin Holm

Seine unlösbaren Probleme sind Russlands wahrer Reichtum. In dem ersten faktisch von den Geheimdiensten gelenkten Staat der Welt ist das Lebensgefühl bestimmt von der Unerkennbarkeit des politischen Spielverlaufs und einer unplanbaren Zukunft. Umso mehr werden Anpassungs- und Überlebenskunst trainiert. Katastrophen und Radikalumwertungen der Werte, die Russen erlebt haben, sind ihre beste Impfung gegen alle Krisen. Sie sind beinahe gewohnt, mit dem Schlimmsten zu rechnen. Das befähigt sie aber auch, wie Kerstin Holm vorführt, das Leben und die Kunst so zu genießen, wie der Komponist Anton Rubinstein den russischen Spielstil beschrieb: mit einem Tropfen Blut.

Kerstin Holm war 22 Jahre für die FAZ Auslandskorrespondentin in Moskau. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt erschien 2012 „Moskaus Macht und Musen", ihre Anatomie der russischen Gesellschaft.