Am 30.10.2014 lief bisher größte Übung zur Cybersicherheit in Europa

Mehr als 200 Organisationen und 400 Cybersicherheitsexperten aus 29 europäischen Ländern haben am 30.10.2014 in einer ganztägigen Simulation getestet, wie gut sie auf eventuelle Cyberangriffe vorbereitet sind.

Organisiert wurde die Übung von der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA).
Die Kommissionsvizepräsidentin Neelie Kroes sagte: „Komplexität und Umfang der Cyberangriffe nehmen täglich zu. Versuche einzelner Länder oder kleinerer Gruppen von Staaten, dagegen vorzugehen, reichen einfach nicht aus. Ich freue mich, dass EU–Mitgliedstaaten, EFTA-Mitgliedstaaten, EU-Organe und ENISA in diesen Fragen zusammenarbeiten. Nur diese Art der gemeinsamen Bemühungen kann heute helfen, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft auch künftig zu schützen.“

Im Rahmen eines realitätsnahen, großangelegten Cybersicherheitsszenarios stellen Fachleute aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor, darunter Netzsicherheitsbehörden, nationale IT-Notfallteams, Ministerien, Telekommunikations- und Energieunternehmen, Finanzinstitute und Internetdienstleister ihre Verfahren und Fähigkeiten zur Abwehr von Gefahren im Netz auf den Prüfstand. Mehr als 2000 verschiedene Cybervorfälle wurden durchgespielt, u. a. Überlastungsangriffe auf Online-Dienste, Erkenntnisse und Medienberichte über Cyberangriffe, Website-Defacement (Angriffe, bei denen das Erscheinungsbild von Websites widerrechtlich verändert wird), Ausspionieren sensibler Informationen und Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie Energie- oder Telekommunikationsnetze. Außerdem wurden die Zusammenarbeit in der EU sowie Eskalationsverfahren getestet. Es handelt sich hierbei um eine auf mehrere Zentren in ganz Europa verteilte Übung, die von einem zentralen Kontrollzentrum koordiniert wird.

Bei der Übung wurden unter anderem Verfahren für den Austausch operativer Informationen über Cyberkrisen in Europa erprobt, die nationalen Fähigkeiten zur Bewältigung von Cyberkrisen gestärkt und die Auswirkungen eines multiplen und parallelen Informationsaustauschs zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor und innerhalb des Privatsektors auf nationaler und internationaler Ebene untersucht. Dabei handelt es sich um Leitlinien für den Austausch von operativen Informationen über Cyberkrisen.