Europa braucht mehr Lehrer

Mit dem anstehenden Generationenwechsel beim Lehrpersonal wächst der Bedarf an gut ausgebildeten Lehrern in den EU-Ländern.

Die EU-Kommission hat zwei Studien zum Bedarf an Lehrern und zu deren Qualifizierung veröffentlicht. Bildungskommissar Tibor Navracsics betonte, dass qualifizierte Lehrer die volle Unterstützung bei der Erziehung der nächsten Generation kreativer und verantwortungsbewusster Europäer brauchen. Zusammen mit den Mitgliedstaaten arbeite die EU-Kommission daran, Lehrer mit den notwendigen Fachkenntnissen auszustatten, um den verschiedenen Herausforderungen in den heutigen Klassenzimmern gewachsen zu sein.

Europaweit sind zwei Drittel der Lehrer über 40 Jahre alt und rund 40 Prozent werden in den nächsten 15 Jahren in den Ruhestand gehen. Der Lehrerberuf wird nach wie vor zum größten Teil von Frauen ausgeübt, zudem entscheiden sich noch weniger Männer für den Lehrerberuf als bisher.

Lehrer, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben und ihren Schuldienst in öffentlichen Schulen antreten, durchlaufen in zwei Dritteln der EU-Länder eine Einführungsphase mit zusätzlichen Trainings. Die vom Eurydice-Netz, dem Informationsnetzwerk zu den Bildungssystemen in Europa, und vom Zentrum zur Erforschung von Bildung und lebenslangem Lernen (CRELL) herausgebenden Studien belegen den großen Fortbildungsbedarf der Lehrer, besonders bei fächerübergreifenden Themen, der Beratung zur beruflichen Orientierung der Schüler, der Arbeit mit Kindern mit sonderpädagogischen Bedürfnissen und multikulturellen Klassen. Die Berichte geben auch Auskunft über die länderübergreifende Mobilität der Lehrer, zum Geschlechtergleichgewicht und Lehrpraktiken, die Ländern, die ihre Lehrerausbildung verbessern wollen, als gute Beispiele dienen können.