"Was die Bürger von einer europäischen Asyl- und Migrationspolitik erwarten" eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung

EU Bevoelkerung 245Seit dem Sommer 2015 ist die Flüchtlingskrise ein großes Thema sämtlicher politischer Debatten. Während auf der politischen Ebene ein zähes Ringen um eine einheitliche europäische Lösung aus der Flüchtlingskrise bereits Monate andauern, sind sich die EU-Bürger einig.

Obwohl schon in den Jahren vor 2015 Länder wie Italien oder Spanien sich mit der gestiegen Zahl an Flüchtlingen befassen mussten, war diese Flüchtlingsproblematik in den restlichen europäischen Ländern nicht präsent. Erst das große Schiffsunglück vor Lampedusa im April 2015 bei dem 700 Flüchtlinge starben rückte die Flüchtlingssituation in die breite öffentliche und politische Wahrnehmung. Die stetig wachsende Zahl an Menschen, die ihre Heimat verlassen und in Europa Schutz und Asyl suchen, macht deutlich, dass einzelne Länder mit ihren Maßnahmen sowohl politisch als auch organisatorisch an ihre Grenzen stoßen.

Über eine aktuelle Umfrage zum Thema: "Was die Bürger von einer europäischen Asyl- und Migrationspolitik erwarten" wollte die Bertelsmann-Stiftung die Einstellungen der EU-Bürger zu Asyl- und Migrationspolitik in Erfahrung bringen. Dazu befragten sie in einer Umfrage 11.410 Bürger in allen EU-Mitgliedsstaaten. Das Ergebnis ist eindeutig. Während auf der politischen Ebene ein zähes Ringen um eine einheitliche europäische Lösung aus der Flüchtlingskrise bereits Monate andauern, sind sich die EU-Bürger einig.

Der Umfrage zufolge sind 87 Prozent der EU-Bürger für eine gemeinschaftliche Sicherung der EU-Außengrenzen. 79 Prozent wünschen sich eine faire Verteilung der Asylsuchenden auf alle Länder der Union und ebenfalls 79 Prozent wollen die Reisefreiheit innerhalb der EU geschützt sehen. Weiterhin unterstütz eine große Mehrheit von 69 Prozent die Forderung, dass die Staaten, die es ablehnen, ihren Teil der Verantwortung zu tragen, weniger Geld aus der EU-Kasse erhalten sollen.