Die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern zur Migration zeigt konkrete Fortschritte. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Kommission in ihrem für den Europäischen Rat vorgelegten Bericht über den Migrationspartnerschaftsrahmen mit den fünf prioritären Ländern Äthiopien, Mali, Niger, Nigeria und Senegal.
So ist die Zahl der Migranten, die von Niger aus die Wüste nach Libyen durchqueren, von 70.000 im Mai auf 1500 im November gesunken. Bereits das Abkommen mit der Türkei habe gezeigt, „wie wichtig und richtig es ist, Grenzen zusammen mit unseren Nachbarn zu schützen“, sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker heute Morgen im Europäischen Parlament in Straßburg. „Deshalb werden wir uns beim Gipfel sehr genau anschauen, wie die fünf Migrationspartnerschaften umgesetzt werden, die wir mit afrikanischen Ländern in die Wege geleitet haben. Wir werden auch prüfen müssen, welche anderen Herkunfts- und Transitländer in engere Zusammenarbeit mit der Europäischen Union gebracht werden müssen.“
Die finanzielle Hilfe zur Unterstützung der Ziele des Aktionsplans von Valletta wurde mit einer Aufstockung des EU-Treuhandfonds für Afrika um zusätzliche 500 Mio. Euro erweitert. Damit wird ein Volumen von fast 2,5 Mrd. Euro erreicht. Bis heute sind im Rahmen des EU-Treuhandfonds für Afrika bereits 64 Programme mit einem Volumen von fast 1 Mrd. Euro genehmigt worden. 2017 werden zur Erhöhung der Wirksamkeit anderer Instrumente 726,7 Mio. Euro in den EU-Haushalt fließen, um die Entwicklung der externen Dimension der Migration weiter zu fördern.
Auch erste Rückgänge der Migrationsströme sind zu verzeichnen. In Niger ist die Zahl der Personen, die die Wüste durchqueren, von 70 000 im Mai auf 1500 im November gesunken. Außerdem wurden 102 Schleuser an die Justiz übergeben und 95 Fahrzeuge sichergestellt. 4430 irreguläre Migranten wurden mit der Unterstützung der IOM in ihre Heimat rückgeführt und rund 2700 irreguläre Migranten aus den prioritären Ländern wurden aus der EU in ihre jeweiligen Herkunftsländer rückgeführt.
Anfang 2017 werden in alle fünf prioritären Länder europäische Verbindungsbeamte für Migration entsandt. Parallel dazu sind in den prioritären Ländern 1165 Erasmus+-Mobilitätmaßnahmen finanziert worden, um legale, reguläre Migrationskanäle zu stärken.
In den nächsten Monaten wird weiter darauf hingearbeitet, das gesamte Potenzial des Partnerschaftsrahmens zu nutzen.
„Letztlich geht es darum, einen umfassenden Ansatz zu entwickeln, so dass wir besser bei der Bekämpfung der Fluchtursachen ansetzen können“, sagte Juncker in Straßburg. „Diesem Ziel dient auch der externe Investitionsplan, mit dem wir 44 Milliarden Euro an Investitionen in Lebens- und Zukunftschancen in Afrika mobilisieren können. 44 Milliarden Euro europäische Investitionen in Afrika – aus diesen 44 Milliarden können 88 Milliarden Euro werden, wenn die Mitgliedstaaten ihrerseits ihrer Aufgabe gerecht werden. Wenn all dies klappt und wenn wir zügig weiterkommen, wird es uns auch gelingen, zu einem funktionierendem Schengen- und Dublin-System zurückzukehren.“
- Quelle: Pressemeldung
- Pressemitteilung: Kommission berichtet über erste Ergebnisse des Partnerschaftsrahmens für die Zusammenarbeit mit Drittländern im Bereich der Migration
- Rede von Präsident Juncker vor dem EU-Gipfel im Europäischen Parlament in Straßburg
- Timeline: European Agenda on Migration
- Kurzlink auf diesen Artikel: http://bit.ly/Migrationspartnerschaften-mit-Afrika