Juncker und Mogherini in Genf zu Zypern-Gesprächen

Flaggen 28 EU StaatenSeit Jahren kämpft Kommissionspräsident Juncker für die Wiedervereinigung Zyperns. Die Insel ist seit 1974 geteilt.

Nach ersten Gesprächen auf Ministerialebene bei der Konferenz zur Überwindung der Teilung Zyperns sind am Donnerstag, den 12.01., die Garantiemächte Griechenland, Türkei und Großbritannien in Genf zusammengekommen. Auch Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, nehmen für die  Europäische Union an der Konferenz teil. Vor seiner Reise nach Genf sagte Juncker: „Seit Beginn meines Mandats ist mir die Wiedervereinigung Zyperns ein persönliches Anliegen. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, dieses Ziel zu erreichen, und wir müssen sie nutzen! Darum bin ich heute in Genf. Wenn es um Frieden geht, muss man ins Flugzeug steigen. Es ist riskant, aber im Interesse des Friedens muss man Risiken eingehen. Wer nichts riskiert, riskiert in Wirklichkeit viel mehr.“

Seit seinem Amtsantritt war Juncker in engem Kontakt mit allen wichtigen Vertretern der Volksgruppen und Garantiemächte, um eine Wiedervereinigung der beiden Landesteile herbeizuführen. Eine Überwindung der Teilung wäre nicht nur für die EU, sondern für die Stabilität der gesamten Region von entscheidender Bedeutung.

Nikos Anastasiades, der griechisch-zyprische Präsident, und Mustafa Akıncı, der türkisch-zyprische Volksgruppenführer, verhandeln seit Beginn der Woche unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Genf, um zu einer umfassenden Lösung der Zypern-Frage zu gelangen.

Zypern ist der EU als de facto getrennte Insel beigetreten, Unionsgebiet ist aber das gesamte Territorium. Die türkischen Zyprer sind als Bürger eines EU-Mitgliedstaats, der Republik Zypern, EU-Bürger – auch wenn sie auf einem Teil Zyperns leben, der nicht unter der Kontrolle der Regierung steht.