Nordseeanrainer planen Ökostrom-Netz

10-01-08_WindradNordseeanrainer planen Ökostrom-Netz

Deutschland und acht weitere europäische Länder wollen gemeinsam an der Nordseeküste ein auf Windenergie basierendes Stromnetz aufbauen. Das Milliardenschwere Projekt steht bislang allerdings noch in der Anfangsphase. Es könnte ein 6000 Kilometer langes Netz entstehen, dessen Bau bis zu 30 Milliarden Euro kostet und zehn Jahre lang dauern könnte.

Mit dem Projekt verbinden sich große Hoffnungen. Die schwankenden Strommengen einzelner anderer Ökostrom-Projekte könnten ausgeglichen werden. Überall in der Nordsee werden zurzeit große Windparks gebaut. So speist auch der deutsche Windpark alpha ventus seit August vergangenen Jahres Strom in das deutsche Netz ein. 50000 Haushalte sollen auf diese Weise mit Strom versorgt werden können.

Die Hochspannungskabel des geplanten Ökostromnetzes könnten die Windparks vor der deutschen und der britischen Küste unter anderem mit Kraftwerken in Norwegen und Solar- und Windanlagen auf dem europäischen Festland verbinden.

Bis Mitte November waren bereits 22 Offshore-Windparks genehmigt worden, 19 davon in der Nordsee und 3 in der Ostsee. Die EU-Kommission hatte erst kürzlich 1,5 Milliarden Euro unter anderem zur Förderung der Windkraft auf See zur Verfügung gestellt.

In naher Zukunft wollen sich die beteiligten Staaten treffen, um die Umsetzung des Projekts zu beraten. Noch in diesem Jahr soll die Absichtserklärung unterschrieben werden.

Bereits bis zu 16 Prozent des deutschen Stromverbrauchs werden durch erneuerbare Energien abgedeckt. Die Windenergie liegt dabei auf Platz eins.