Karlspreis 2010 für Donald Tusk

Gutes Signal gerade für Europas Jugend

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk ist Karlspreisträger des Jahres 2010. Der Preis wird am 13. Mai, am Christi-Himmelfahrt-Tag, im Krönungssaal des Aachener Rathauses im Rahmen eines Festaktes verliehen. Tusk ist der 52. Träger des Karlspreises. Mit ihm erhält zum dritten Mal ein Pole die begehrte Auszeichnung. Im Jahre 1998 ging der Preis an den damaligen polnischen Außenminister Bronislaw Geremek, 2004 ein Außerordentlicher Karlspreis an Papst Johannes Paul II..

Tusk erhält den Preis „in Würdigung einer beeindruckenden Biografie im Dienste der Freiheit und der Demokratie und in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Verständigung und Zusammenarbeit der Republik Polen mit seinen europäischen Partnern.“ Dr. Jürgen Linden, der neue Sprecher des Karlspreisdirektoriums, bezeichnete Tusk als „Symbolfigur für die Überwindung des antieuropäischen Nationalismus nicht nur in Polen“. Er sei es gewesen, der die Zustimmung Polens zum Lissabon-Vertrag bewirkt habe. Damit habe er eine Vorreiterrolle für andere zunächst wie Polen zaudernde europäische Staaten übernommen. Sein Bekenntnis zur Verständigung, zur Versöhnung und zu gutnachbarschaftlichen Beziehungen berühre auch uns Deutsche in ganz besonderer Weise. Er habe, so Linden weiter, aber nicht nur die Westachse im Auge. Ihm sei es auch gelungen, das belastete Verhältnis zum östlichen Nachbarn Russland zu entkrampfen. Schließlich begeistere Tusk die jungen Menschen in ganz Europa, nicht nur in Polen. „Er ist Hoffnungsträger dafür, dass die Fragen junger Menschen zu Europa beantwortet werden können.“

Der neue Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, der erstmals an der Entscheidungsfindung des Direktoriums beteiligt war, sprach von einer „Auszeichnung mit Symbolwirkung.“ Die Auszeichnung richte bewusst den Blick wieder in die Erweiterungsländer. Tusk habe es geschafft, die richtigen Entscheidungen sowohl für das eigene Land als auch in Richtung Europa zu treffen.