Aktivitäten des EUROPE DIRECT Informationsbüros Aachen

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Besuch des Europaparlaments in Brüssel

15 03 18 BrüsselfahrtDas EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen organisierte zusammen mit Sabine Rosenbrock eine Studienfahrt nach Brüssel für rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Aachen, fast alle mit Migrationshintergrund

Schon seit mehreren Jahren bietet Sabine Rosenbrock in Aachen ehrenamtlich Gesprächsrunden für Frauen mit Migrationshintergrund an. Einmal wöchentlich treffen sich Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, wie zum Beispiel Iran, Jordanien, Russland, Kongo u. a., um mit ehrenamtlichen Aachenern die Deutsche Sprache zu üben und über aktuelle Themen zu sprechen.

Die Migrantinnen hatten während der Gesprächskreise ein großes Interesse an der Europäischen Union gezeigt und hatten sich bereits mit Informationsmaterial beschäftigt, das EUROPE DIRECT Aachen zur Verfügung gestellt hatte. Und so kam die heutige Studienfahrt zum Europäischen Parlament zustande, bei der auch die Ehemänner mitfahren durften. Die Fahrt wurde zusammen mit dem Europabüro von Sabine Verheyen (MdEP aus Aachen) und dem Besuchsdienst des EU-Parlaments organisiert. Von EUROPE DIRECT begleitete Hannah Königs die Gruppe.

Nach den Mühen einen geeigneten Parklplatz für den Bus zu finden und dem Passieren der Sicherheitskontrollen wurde die Gruppe mit einem Vortrag über das Europäische Parlament begrüßt. Darin wurden ihnen erste Einblicke in die Funktionsweisen des Parlaments gegeben und anhand von Beispielen die Komplexität der Entscheidungsprozesse innerhalb der EU veranschaulicht, die durch die jeweils unterschiedlichen Interessen der jeweiligen Länder geprägt werden.

Im Anschluss erhielt die Gruppe Einblicke in die Migrations-und Asylpolitik von EU-Parlamentarier Dr. Christian Ehler, der sich zudem den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Flüchtlinge und Migrationsgründe stellte. Mittags folgte die Besichtigung des Plenarsaals, wobei sich die 50 Bürgerinnen und Bürger besonders für die Dolmetscherkabinen begeisterten. Dabei interessierte sie besonders, dass alle Mitglieder das Recht haben, in der Amtssprache ihrer Wahl zu sprechen und die Dolmetscher auf Grund der hohen Belastung im 10 Minuten Takt wechseln müssen.

Mit dem Rundgang durch den Plenarsaal des Parlaments endete der Besuch des Parlaments und es folgte eine Stadtführung durch Brüssel. Diese wurde von einer Ehrenamtlerin geleitet, und umfasste sowohl andere EU-Institutionen als auch Sehenswürdigkeiten von Brüssel.

Prof. Wessels: 'Die Deutsch-Französischen Beziehungen'

15 03 17 Wessels Frankreich 1Die Deutsch-Französischen Beziehungen:
vom europäischen Motor zur "lahmen Ente" und retour?

Das EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen und das Deutsch-Französische Kulturinstitut Aachen luden heute zu einem interessanten Gesprächs- und Diskussionsabend in den Gartensaal des Deutsch-Französischen Kulturinstituts ein.

Gesprächspartner auf dem Podium war Prof. Dr. Wolfgang Wessels, Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls am Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen der Universität zu Köln. Als Moderator und Experte stand zudem Siebo M.H. Janssen zur Verfügung, welcher Politikwissenschaftler/Historiker und langjähriges Mitglied im Rednerteam Europa ist.

Nach einer Begrüßung der knapp 40 Gäste durch Winfried Brömmel, Leiter von EUROPE DIRECT Aachen, begann Prof. Wessels mit einer Analyse, welche Unterschiede es zwischen Frankreich und Deutschland gibt. Er verwies auf die Bereiche Wirtschaftspolitik, Strategien bei der Währungsunion, die Außen- und Geopolitik, Energiepolitik und nicht zuletzt die unterschiedliche Staatsform. Er fragte sich, wieso bei den vielen sehr deutlichen Unterschieden zwischen Frankreich und Deutschland diese Länder eigentlich meist so gut auf europäischer Ebene zusammen arbeiten (können).

Seine These ist: Immer wenn es politisch schwierig wird in Europa, arbeiten Deutschland und Frankreich wie durch einen reflexartigen Instinkt eng zusammen. Er erklärte es u.a. damit, dass die anderen (EU-)Länder die Rolle eines Führungsduos von Frankreich und Deutschland erwarten, z.B. beim gegenwärtigen Ukraine-Konflikt. Dabei binden Frankreich und Deutschland die anderen EU-Länder in ihre Entscheidungsfindung ausdrücklich ein.
Zudem bemerken auch die "großen" EU-Länder Frankreich und Deutschland, dass durch die globale demographische Entwicklung nur durch eine Zusammenarbeit (in der EU) die globale Bedeutung gehalten oder gestärkt werden kann. Die beiden Länder befinden sich nach Wessels noch immer in einem historischen Lernprozess, der sie nach den beiden Weltkriegen immer wieder zum geimeinsamen Handeln zusammen führt. Jede erfolgreiche Krisenbewältigung schweißt Frankreich und Deutschland weiter zusammen.

Bei der aktuellen Euro-Krise haften derzeit alle Euro-Länder zusammen für krisengeschüttelte Mitglieder wie Griechenland. Es ist keine allein-deutsche Position, der sich z.B. Griechenland derzeit stellen muss. Die nationalen Interessen von Frankreich und Deutschland (und der anderen EU-Länder) werden dabei immer mit den europäischen Anforderungen zusammen gelegt und bearbeitet. Somit scheint die Differenz zwischen Deutschland und Frankreich zugleich eine Voraussetzung für die erfolgreiche Zusammenarbeit zu sein. Allerdings gibt es seit langem keine großen gemeinsamen Projekte von Frankreich und Deutschland.

Abschließend gingen die Referenten auch noch auf den scheinbaren Aufstieg des rechtsextremen Front National und damit verbundene Konsequenzen für die Deutsch-Französischen Beziehungen und die französische Europapolitik ein. Da der Front National gegen Europa arbeitet, wäre bei weiterem Erstarken eine Annäherung jener Partei an Russland denkbar.

Der gelungene Politikabend endete mit einem Verweis auf Jean Monnet, der stets die konkreten kleinen Schritte in Richtung eines gemeinsamens Europas fokussierte statt eine große Europa-Vision z.B. einer Europäischen Föderation in den Vordergrund zu stellen. In diesem Sinne haben Deutschland und Frankreich schon viele gemeinsame und wichtige Schritte eines geeinten Europas umgesetzt.

Studierende der "Hogeschool Zuyd" zu Gast bei EUROPE DIRECT

Studierende informieren sich über EUROPE DIRECT, die EU und die Europastadt Aachen

Heute 15 03 10 Maastricht Studis 2besuchten rund 20 Studierende der Hogeschool Zuyd des Studiengangs "European Studies" aus Maastricht das EUROPE DIRECT Informationsbüro in Aachen. Im historischen Sitzungssaal des Haus Löwenstein folgten sie aufmerksam den Informationen rund um das EUROPE DIRECT Büro und seine vielfältigen Aufgabenbereiche.

Des weiteren wurde den Studierenden ein umfassender Überblick über die Europäische Union gegeben, der unter anderem die wichtigsten Etappen ihrer Geschichte, die Erweiterungen, ihre Werte und Ziele sowie ihre Struktur abdeckte. Ergänzt wurde der Vortrag durch konkrete Beispiele, die veranschaulichten, wie Europa jedem Einzelnen im Alltag begegnet. Dabei ging es beispielsweise um Themen wie Mobilität, Krankenversicherung oder Telefon- und Datenroamingkosten im europäischen Ausland. Weiterhin wurden europäische Projekte wie der Europäische Freiwilligendienst, ERASMUS, ERASMUS+ und EURES erläutert.

Abschließend wurde den Bachelorstudenten ein Eindruck von der Stadt Aachen als Europastadt gegeben. So wurde ihnen zum Beispiel die Vernetzung mit den Grenzregionen in den Niederlanden und Belgien erklärt, u.a. durch den "Runden Tisch der Bürgermeister", durch die Kooperation der MAHHL-Städte und nicht zuletzt durch die Euregio Maas-Rhein.

Es folgte eine spannende Fragerunde und ein interessanter Austausch von Perspektiven. Bevor die Studierenen EUROPE DIRECT wieder verließen, um weiter nach Eupen zu fahren, griffen sie beim speziell für sie als Zielgruppe bereitgestellten EU-Informationsmaterial zu. Dieses soll nicht nur das Wissen über die Europäische Union vertiefen, sondern auch Sprachkenntnisse erweitern und praktische Tipps für ihre Studienlaufbahn liefern.

Arbeitsgruppe 'Europa von unten'

15 03 04 AG Europa von unten 1Gute Zusammenarbeit mit jungen Leuten, die sich für Europa engagieren

Heute traf sich eine Arbeitsgruppe von 11 Leuten im EUROPE DIRECT Büro im Grashaus: Gemeinsam wird derzeit eine Veranstaltung für das Karlspreis-Rahmenprogramm geplant, die den Titel hat 'Europa von unten - Wie jung ist Europa?'.

Die Teilnehmenden kommen von AEGEE Aachen, dem Europastudiengang der RWTH Aachen, von JEF Aachen und natürlich dem EUROPE DIRECT Büro in Aachen. Auch das Hochschulradio und die Karlspreisstiftung sind beteiligt.

Was ist geplant?
Am Freitag 24.04.2015 wird um 19:00 Uhr im Common Sense eine interessante Veranstaltung von jungen Leuten für junge Leute organisiert. Die Grundfrage ist, auf welche Weise sich junge Leute an der Gestaltung Europas beteiligen können. Während eines unterhaltsamen Podiumsgesprächs im Charlatan Gewölbekeller des Common Sense gibt es spannende Einblicke, zudem ein EU-Kneipenquiz mit tollen Gewinnen und Musik. Auf dem Podium sind Experten unterschiedlichen Alters, die verschiedene Organisationen mit Europäischem Hintergrund repräsentieren.

Nach den nächsten Vorbereitungstreffen wird dann bald mit der Werbung begonnen.
Also demnächst mehr!

Informationsveranstaltung zu EU-Förderprogrammen

Informationsveranstaltung zum gemeinsamen Aufruf der Programme EFRE, ELER und ESF
"Starke Quartiere – starke Menschen"

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt mit dem gemeinsamen Aufruf "Starke Quartiere – starke Menschen" der Programme EFRE, ELER und ESF insgesamt 350 Mio. Euro Investitionsvolumen für benachteiligte Quartiere in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Der Schwerpunkt des Projektaufrufs liegt auf der präventiven und nachhaltigen Entwicklung von Stadtquartieren und Ortsteilen sowie auf der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung.

Auf Einladung des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheit und des EUROPE DIRECT Informationsbüros Aachen fand heute von 10 bis 12 Uhr, moderiert durch Fachbereichsleiter Dieter Begaß, eine verwaltungsinterne Informationsveranstaltung mit 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu diesem gemeinsamen Projektaufruf der europäischen Strukturfonds statt.

Einvernehmlich wurde die Notwendigkeit geäußert, Fördermittel aus dem gemeinsamen Projektaufruf zu generieren und sich an einer Entwicklung eines ganzheitlichen Integrierten Handlungskonzepts zu beteiligen. Betont wurde dabei insbesondere, dass eine Chance darin gesehen wird, investive mit nicht-investiven Maßnahmen gebündelt fördern zu können.

Gemeinsam wurde ein weiterer Termin beschlossen, bei dem mit interessierten Fachdienststellen aus der Stadt Aachen die Quartiersfrage und die Leitlinien der Stadt Aachen erörtert werden sollen. Darüber hinaus sind weitere Ziele, Ideen, Maßnahmen und Strategien für mögliche Projekte im Rahmen des Projektaufrufs gemeinsam zu generieren.

TTIP im Dialog - Die US-amerikanische Sicht

15 02 26 TTIP 2Generalkonsul Stephen A. Hubler stellte sich kritischen Fragen zu TTIP

Die geplante Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der EU und den USA, kurz TTIP, wird in breiten Teilen der Gesellschaft intensiv und kontrovers diskutiert, vor allem in Deutschland. Aus diesem Grund lud der Europaverein GPB in Eschweiler mit EUROPE DIRECT Aachen zu einer ersten von zwei Informations- und Diskussionsveranstaltungen ein.

Den Auftakt machte heute der US-amerikanische Generalkonsul Stephen A. Hubler, der im August 2012 seine Aufgabe als Generalkonsul in Düsseldorf übernommen hat. Zuvor war er von 2009 bis 2012 stellvertretender US-Generalkonsul im US- Generalkonsulat in St. Petersburg, Russische Föderation.

Nach einer Begrüßung und Einführung von Peter Schöner, Präsident des Europavereins, legte Herr Hubler vor knapp 70 Gästen zunächst die Ziele und Verhandlungsschritte zu TTIP aus amerikanischer Sicht dar. Dabei betonte er die anvisierten wirtschaftlichen Vorteile durch den Abbau von Handelshemmnissen, was vor allem für Exportländer wir Deutschland attraktiv sei. Er verwies aber auch auf zu nutzende Innovationspotenziale durch eine verstärkte Zusammenarbeit. Zudem geht es nach Hubler auch um eine strategische Entscheidung: er hält es für besser, wenn die USA und Europa mit einer TTIP-Deutungshoheit globale Standards setzen würden als wenn dies durch Mächte auf anderen Kontinenten geschähe.

Der US-Diplomat betonte, dass die Transparenz bei den TTIP-Verhandlungen durch Briefings von gewählten Politikern und vielfältigen Lobbygruppen (Umwelt- und Verbraucherschutz, aber auch Auto-Industrie usw.) gewährleistet sei, wobei er um Verständnis warb, dass die Verhandlungstexte, die es nur als Entwurf gebe, nicht komplett frei verfügbar wären. Das sei bei Verhandlungen üblich.

Zugleich stellte er als Grundlagen von TTIP die Arbeitnehmerrechte und den Umweltschutz heraus. Er wünscht sich eine transatlantische Renaissance, die auf den Säulen Wirtschaft, Sicherheit und sozialen Werten beruhe.

15 02 26 TTIP 1Die zahlreichen Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum bezogen sich u.a. auf die Geheimhaltung der Verhandlungsdetails. Die Kritik ist, dass durch die fehlende Einsicht in die Verhandlungstexte die Zivilgesellschaft nicht mitreden kann. Das könne nur indirekt durch die eingeweihten Politiker auf EU- und Bundesebene geschehen.

Es wurden aber auch grundsätzliche Zweifel am Handelsabkommen laut: Schaffen diese wirklich neue Arbeitsplätze und Wohlstand für die Bürger? Hubler entgegnete, dass gerade export-orientierte Länder (Deutschland) und Gemeinschaften (Europa) davon profitieren würden, da sich das Handelsvolumen erhöhen und Zölle wegfallen würden.

Zu der Sorge um eventuell sinkende Standards im Verbraucherschutz (z.B. bei Lebensmitteln) meinte Hubler, dass nicht in allen Handelsfeldern die Standards angeglichen werden müssten, das sei ja gerade Teil der aktuellen Verhandlungen. Aber z.B. für die Autoindustrie wären gemeinsame Standards sehr wünschenswert und auch unproblematisch. Im Finanzwesen seien die Standards in den USA (seit der Börsenkrise) viel höher als in Europa, deshalb möchte die USA die Finanzregeln aus den TTIP-Verhandlungen ausschließen, entgegen der Haltung der EU.

Die mehrfachen Nachfragen zu den geplanten Schiedsgerichten zum Investorenschutz (ISDS) stellte der Generalkonsul klar, dass diese Schiedgerichte nur in schweren Fällen angerufen werden können, wenn es um Enteignung oder um Diskriminierung gehe. Es gebe schon seit über 20 Jahren viel Erfahrung mit Schiedsgerichten innerhalb Europas. Die Idee eines internationalen Handelsgerichtshofs, die ein Gast einbrachte, findet Hubler gut, aber die Einrichtung einer solchen würde sicher über 10 Jahre dauern. Deshalb sei der Investitorenschutz ISDS nun sinnvoll.

Der gelungene Informationsabend klang bei einem abschließenden kleinen Empfang aus. Die zweiteilige Veranstaltungsreihe ist angelegt, sowohl die amerikanische als auch die europäische und wissenschaftliche Seite kennenzulernen. Die zweite Veranstaltung wird am 26.03.2015 Informationen und Erörterung aus europäischer Sicht bieten. Als Referentin steht Dr. Sabine Stephan zur Verfügung, Referatsleitung der Ökonometrie beim Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans Böckler Stiftung.

Weiterführende Informationen zu TTIP aus Sicht der Europäischen Union finden Sie hier:

Aufbruch ins Griechenland des Ostens

15 02 22 Weidner 1Stefan Weidner über seine Reise nach Lemberg/Lviv

Im Rahmen der Ausstellung “Ostwärts” in Zusammenarbeit mit “Europäische Horizonte” las Stefan Weidner gestern Abend vor etwa 50 Gästen aus seinem Reiseessay "Ins Griechenland des Ostens" vor.

Auf der Suche nach den gesamteuropäischen Wurzeln der Krise in der Ukraine ist er im Frühjahr 2014 nach Lemberg/Lviv gereist. Während vom aktuellen Konflikt dort in Wahrheit wenig zu sehen ist, stößt der Reisende zu seiner Überraschung auf zahlreiche jüdische Spuren und einen anderen Schriftsteller, der 1924 Lemberg besucht hat: Alfred Döblin. Döblins hellsichtiger Bericht bildet die Kontrastfolie, mit deren Hilfe es Stefan Weidner gelingt, die wechselhafte Geschichte Osteuropas als Chance zu begreifen, Europa aus dem eigenen Erleben heraus poetisch neu zu erfahren.

Stefan Weidner, geb. 1967, studierte Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie und lebt heute als Autor, Literaturkritiker und Übersetzer in Köln. Seit 2001 ist er Chefredakteur der vom Goethe-Institut zweimal im Jahr in den Sprachen Arabisch, Englisch und Farsi herausgegebenen Kulturzeitschrift Fikrun wa Fann/Art&Thought. Für seine Reiseessays und Übersetzungen hat er u.a. den Clemens-Brentano-Preis und August-Wilhelm-Schlegel-Preis erhalten. Er ist Gründungsmitglied der Akademie der Künste der Welt in Köln.

Regionaltreffen EUROPE DIRECT in Bonn

15 02 18 ED Regionaltreffen BonnRegionales Treffen der EUROPE DIRECT Informationszentren

Vom 18. bis 19. Februar 2015 kamen die Leiterinnen und Leiter der EUROPE DIRECT Zentren aus NRW, Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz auf Einladung der regionalen Vertretung der EU-Kommission nach Bonn.

Dr. Stephan Koppelberg (Leiter) und Mirja-Hannele Ahokas (zuständig für Kommunikation, Netzwerke und politische Berichterstattung) von der regionalen EU-Kommissionsvertretung in Bonn begrüßten ca. 30 Mitglieder des EUROPE DIRECT Netzwerks in den Räumen der Vertretung, darunter auch Vertreter von Europäischen Dokumentationszentren und vom Team Europe. Aus Aachen nahm Winfried Brömmel teil.

Schwerpunkte des Treffens waren sowohl aktuelle Entwicklungen in der EU als auch das Europäische Jahr der Entwicklung 2015, die Verhandlungen zum TTIP-Handelsabkommen und die Serviceleistungen des Enterprise Europe Network.

Realschule Patternhof in Brüssel

15 02 24 Realschule Patternhof in Brüssel 2015Realschüler im Herzen Europas – Besuch des Europäischen Parlaments

Der Europaverein Eschweiler hat wie in den vergangenen Jahren zusammen mit dem EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen für die Abschlussklasse der Realschule Patternhof eine Studienfahrt ins Europäische Parlament nach Brüssel organisiert.

Katharine Rieke, parlamentarische Referentin des Europabüros der EU-Parlamentarierin Sabine Verheyen, gestaltete den Besuch und gewährte Einblick in Tätigkeiten und Tagesablauf der Parlamentsabgeordneten. Ausserdem stellte die Refrentin sich den Fragen der Schüler im Bezug auf Griechenland, die Ukraine Krise und die Zusammenarbeit mit Parlamentariern, die eher national als europäisch gesinnt sind.

Im Anschluss sah das vom Europaverein GPB erarbeitete Programm den Besuch des Plenarsaals vor. Dabei begeisterten sich die knapp 30 Schülerinnen und Schüler sehr für die Dolmetscherkabinen. Sie interessierte besonders, dass alle Dokumente des Parlaments in sämtlichen Amtssprachen der Europäischen Union veröffentlicht werden und alle Mitglieder das Recht haben, in der Amtssprache ihrer Wahl zu sprechen.

Realschule Patternhof in Brüssel 2015 2Beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen auch vom Parlamentarium, welches durch multimediale Darstellungen die Geschichte der europäischen Integration zeigt. Dort wurden sie mit Hilfe eines  technischen Media Guides durch die Ausstellung geführt.

Die Schülerinnen und Schüler konnten somit Einblicke in Geschichte und Funktionsweisen des Parlaments sowie der EU gewinnen und bekamen am Ende die Chance, ihr neu gewonnenes Wissen in einem Fragebogen zum Thema Euopäische Union zu testen.

EUROPE DIRECT tauscht sich euregional aus

15 02 05 EMR ED Eupen 1Vernetzungstreffen der EUROPE DIRECT Informationszentren in der Euregio Maas-Rhein

Auf Einladung der Stichting Euregio Maas-Rhein fand heute wieder ein Austausch zwischen den fünf EUROPE DIRECT Informationszentren in der Grenzregion statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Eupen, Hasselt, Lüttich, Maastricht und Aachen kamen im 'Plaza Europa' der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen zusammen. Mit dabei waren Mitarbeiter der Stichting Euregio Maas-Rhein, aber auch von den jeweiligen Provinzregierungen, dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Bezirksregierung Köln, dem Zweckverband Region Aachen und dem Grenzinfopunkt. Insgesamt kamen 13 Personen zusammen.

Als Themen standen neben dem Austausch über aktuelle Pläne für das Jahr 2015 auch Aktivitäten im Bereich EU-Fördermittel im Mittelpunkt. Gesucht wurde nach Schnittmengen und Kooperationsmöglichkeiten, um den Bürgerinnen und Bürgern in der Euregio Maas-Rhein Europa und die Europäischen Fördermöglichkeiten auch grenzüberschreitend im Dreiländereck näher bringen zu können.

Für Aachen war EUROPE DIRECT Leiter Winfried Brömmel dabei, der die EUROPE DIRECT Kolleginnen und Kollegen u.a. einlud, den großen Infostand beim Karlspreisfest auf dem Katschhof gemeinsam zu gestalten. Auch ein geplanter Besuch von Aachenern beim Gouvernement in Maastricht könnte ggf. zeitgleich mit einem Besuch von Bürgern aus anderen Städten kombiniert werden. Weitere gemeinsame Aktivitäten werden ins Auge gefasst und ein Folgetreffen ist in Planung.

'Haagse Hogeschool' aus Den Haag zu Gast bei EUROPE DIRECT

Den Haag Studis 300Studenten informieren sich über EUROPE DIRECT, die EU und die Europastadt Aachen

Heute besuchten rund 40 Studierende der Haagse Hogeschool das EUROPE DIRECT Informationsbüro in Aachen. Im historischen Sitzungssaal des Haus Löwenstein folgten sie aufmerksam den Informationen rund um das EUROPE DIRECT Büro und seine vielfältigen Aufgabenbereiche.

Des weiteren wurde den Studenten ein umfassender Überblick über die Europäische Union gegeben, der unter anderem die wichtigsten Etappen ihrer Geschichte, die Erweiterungen, ihre Werte und Ziele sowie ihre Struktur abdeckte. Ergänzt wurde der Vortrag durch konkrete Beispiele, die veranschaulichten, wie Europa jedem Einzelnen im Alltag begegnet. Dabei ging es beispielsweise um Themen wie Kosmetikprodukte und Tierversuche, Elektrogeräte und ihren Umwelt- und Kostenschutz durch Energie-Label, und Telefon- und Datenroamingkosten im europäischen Ausland. Weiterhin wurden europäische Projekte wie ERASMUS+ und EURES erläutert.

Abschließend wurde den Bachelorstudenten ein Eindruck von der Stadt Aachen als Europastadt gegeben. So wurde ihnen zum Beispiel die Vernetzung mit den Grenzregionen in den Niederlanden und Belgien erklärt, u.a. durch den "Runden Tisch der Bürgermeister", durch die Kooperation der MAHHL-Städte und nicht zuletzt durch die Euregio Maas-Rhein.

Bevor die Studierenen EUROPE DIRECT wieder verließen, um weiter nach Eupen zu fahren, griffen sie beim speziell für sie als Zielgruppe bereitgestellten EU-Informationsmaterial zu. Dieses soll nicht nur das Wissen über die Europäische Union vertiefen, sondern auch Sprachkenntnisse erweitern und praktische Tipps für ihre Studienlaufbahn liefern.

EUROPE DIRECT beim Deutsch-Französischen Tag

D F TagErfolgreicher und informativer Deutsch-Französischer Tag

Das Deutsch-Französische Kulturinstitut Aachen organisierte anlässlich des Deutsch-Französischen Tages zusammen mit dem EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen einen Informationstag zu Austausch-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in Frankreich.Zudem werden von der Fachhochschule Aachen, der RWTH Aachen, der Industrie- und Handelskammer Aachen, der Handwerkskammer Aachen, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, dem Berufskolleg Herzogenrath, dem Paul-Julius-Reuter Berufskolleg, dem Europe Direct Informationsbüro sowie von dem Ernst Klett Verlag, interessante Informationsstände angeboten.

Interessierte Schüler, Lehrer und Eltern waren herzlich eingeladen, sich von 14.00 bis 17.00 Uhr von kompetenten Ansprechpartnern an den Info-Ständen zum Thema Austausch-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in Frankreich, beraten zu lassen. Die Veranstaltung fand im Gartensaal des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Aachen in der Theaterstraße 67 in Aachen statt.

Außerdem bot das Deutsch-Französische Kulturinstitut diverse Ateliers wie beispielsweise "Wie bewerbe ich mich für ein Praktikum in Frankreich" oder eine Informationsstunde zu den DELF-Prüfungen an. Auch France Mobil war dieses Jahr wieder dabei und versuchte auf spielerische Weise Frankreich und die französische Sprache den Jugendlichen näher zu bringen. Viele Besucher nahmen an einer Stadtrallye teil.

Planspiel EU-Erweiterung am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen

15 01 16 Planspiel IPW 1Türkei-Beitritt stand im Mittelpunkt der simulierten Verhandlungen

Vor dem Hintergrund der Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei sowie der aktuellen Entwicklungen in dem Land simulierten heute 30 Studierende des Instituts für Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen die Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei zur EU. Die Veranstaltung wurde vom EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen durchgeführt.

In insgesamt vier Spielgruppen, der Europäischen Kommission, dem Rat, dem Europäischen Parlament und der Türkei stellten die Teilnehmenden die Beitrittsverhandlungen nach.

Nach einer kurzen Einführung in die Verhandlungen durch Dr. Ralf Hell, der das Planspiel als Mitglied des Rednerteams Europa der Europäischen Kommission moderierte, arbeiteten sich die Studierenden zunächst in Ihre Rollen ein. Danach wurde in mehreren Runden verhandelt. Wie in den echten Beitrittsverhandlungen ging es kontrovers zur Sache, und es wurden zahlreiche kritische Themen in den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei angesprochen. Im Mittelpunkt standen dabei die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien durch die Türkei und damit die Voraussetzungen, die die EU für Beitritte formuliert. Am Ende wurde entschieden, dass ein Beitritt der Türkei zur Europäischen Union zwar für grundsätzlich möglich gehalten wird und der Dialog fortgesetzt werden soll, der Beitrittskandidat vorher aber noch einige Bedingungen erfüllen muss.

In der Auswertung sprachen sich alle Studierenden dafür aus, das Planspiel auch anderen Seminaren zu empfehlen.

10 Jahre EUROPE DIRECT - Neustart im Grashaus

15 01 15 PK Empfang Grashaus 4Neustart im Grashaus: neue Räume und neue Öffnungszeiten

In das Grashaus, ursprüngliches Rathaus der Stadt aus dem 13. Jahrhundert, sind nach gut anderthalbjähriger Umbauphase zur "Station Europa" der Route Charlemagne die ersten Nutzer eingezogen: EUROPE DIRECT Aachen, Europäische Horizonte und die Karlspreisstiftung.

Zudem kann mittlerweile das 10-jähige Bestehen des EUROPE DIRECT gefeiert werden. Die Stadt Aachen hat heute zusammen mit der Karlspreisstiftung das Wirken im neuen Umfeld vorgestellt und Presse und Öffentlichkeit auf das Angebot und die neuen Öffnungszeiten hingewiesen. Statt einer klassischen Pressekonferenz hat Pressesprecher Bernd Büttgens während eines kleinen Empfangs relevante Personen interviewt: Oberbürgermeister Marcel Philipp, Dr. Stephan Koppelberg (Leiter EU-Kommissionsvertretung in Bonn), Dieter M. Begaß (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Europäische Angelegenheiten), Winfried Brömmel (Leiter des EUROPE DIRECT Informationsbüros Aachen), Andreas Düspohl (Leiter des Grashauses), Dr. Jürgen Linden (Vorsitzender des Direktoriums der Karlspreis-Gesellschaft) und Bernd Vincken (Geschäftsführer der Karlspreisstiftung).

15 01 15 PK Empfang Grashaus 3Der Oberbürgermeister erläuterte, dass die historische Europastadt und Grenzstadt Aachen ein großes europäisches Erbe hat. Zudem sei Aachen eine der wenigen Großstädte, die direkt an der Grenze zu zwei Nachbarn liegt. Aus diesem Grund nimmt Europa im Leitbild der Stadt Aachen und bei der Stadtverwaltung eine wichtige Position ein. Im Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten wird seit 10 Jahren sehr erfolgreich das EUROPE DIRECT Informationsbüro betrieben.

Dr. Stephan Koppelberg legte die Grundidee des EUROPE DIRECT Netzwerks der EU-Kommission dar: die EU kann durch insgesamt 500 solcher Infostellen näher an den Bürgerinnen und Bürgern sein. Er lobt die sehr gute Qualität der in Aachen geleisteten Arbeit. Zudem berichtete er von seiner persönlichen Mitgestaltung bei der Entwicklung des EUROPE DIRECT Netzwerkes.

15 01 15 PK Empfang Grashaus 2Winfried Brömmel dankte der Stadt Aachen für den Umbau des Grashauses und erläuterte, dass bei EUROPE DIRECT Aachen pro Jahr über ca. 50 Veranstaltungen und Infostände organisiert werden. Mehr als 3.000 Abonnenten folgen den Nachrichten des Informaitonsbüros durch E-Mail Newsletter und soziale Medien. Zudem sind derzeit über 150 verschiedene kostenlose EU-Informationsmaterialien zur Mitnahme verfügbar. Die geänderten Öffnungszeiten sind nun u.a. besser passend für Lehrkräfte: Montag bis Donnerstag von 12 bis 16 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung.

Als Höhepunkt gabe es beim Empfang zum 10-jährigen Jubiläum eine kleine Geburtstagstorte.

Zur Demokratie in Osteuropa

15 01 15 BuzoganyDr. Aron Buzogány über die demokratische Transformation in Osteuropa nach 1989.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Ostwärts", einer Zusammenarbeit von EUROPE DIRECT Aachen, der Initiative Europäische Horizonte und dem Ludwig Forum war heute Abend Dr. Aron Buzogány zu Gast. Die Einleitung und Moderation übernahm Dr. Stephan Koppelberg, der Leiter der regionalen EU-Kommissionsvertretung in Bonn.

Vor etwa 40 Gästen sprach Herr Buzogány über die politischen Entwicklungen in osteuropäischen Staaten nach den friedlichen Revolutionen von 1989. Der Politikwissenschaftler schilderte, welche Erwartungen und Hoffnungen die Bürger der ehemaligen Ostblockstaaten mit den demokratischen Umbrüchen und dem Aufbruch in die Marktwirtschaft verbanden. Gleichzeitig sei mit den Hoffnungen nun zum Westen aufzuschließen, auch das Dilemma der Gleichzeitigkeit verbunden gewesen. Wie kann Demokratie und Marktwirtschaft zeitgleich eingeführt werden und nebenher ein neuer Staat begründet werden (Beispiel Tschechien)? Welche staatlichen Institutionen soll es geben? Welche Reformen? Wie schnell sollen sie eingeführt werden? Wie schnell und wie weit wird privatisiert? Wofür ist der Staat zuständig?

Objektiv gesehen sind diese Fragen zufriedenstellend gelöst worden. Noch nie zuvor hat es in Europa so viele Demokratien gegeben, bis zur Finanzkrise 2008 haben die osteuropäischen Staaten infolge von Liberalisierung und Internationalisierung und EU-Integration Wirtschaftswachstumsraten von bis zu 5 % gehabt. Dennoch, so Buzogány weiter, sei das Vertrauen in Institutionen und Demokratie stark zurückgegangen und die Anfangseuphorie von Skeptizismus und Gleichgültigkeit ersetzt worden. Als Indikatoren werden sinkende Wahlbeteiligung und eine geringer werdende Befürwortung der Demokratie genannt. So seien viele Menschen enttäuscht worden und eine Entleerung der Demokratie sei festzustellen.

Zum Schluss und als Ansatz für die darauffolgende Diskussion führte Buzogány seine Überlegungen, ob Osteuropa als Vorbote für eine eventuell einsetzende demokratische Regression in Westeuropa dienen könne, aus.

Dr. Aron Buzogàny lehrt Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Freien Universität Berlin.

Lesung von Katja Petrowskaja

15 01 08 EH Petrowsjkaja 2Ukrainische Autorin liest im Ludwig Forum aus ihrem preisgekrönten Roman "Vielleicht Esther"

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Ostwärts" einer Zusammenarbeit von EUROPE DIRECT Aachen, der Initiative Europäische Horizonte und dem Ludwig Forum war die Schriftstellerin Katja Petrowskaja zu Gast. Sie las den gut 65 Gästen aus ihrem Roman "Vielleicht Esther". Für diesen erhielt sie unter anderem 2013 den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Die Autorin wurde 1970 im Kiew der Sowjetunion geboren und studierte nach dem Ende des kalten Krieges und Literaturwissenschaften in Estland, Russland und den USA. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Die Familiengeschichte, die Katja Petrowskaja in kurzen Kapiteln erzählt, hätte ein tragischer Epochenroman werden können: der Student Judas Stern, ein Großonkel, verübte 1932 ein Attentat auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau. Sterns Bruder, ein Revolutionär aus Odessa, gab sich den Untergrundnamen Petrowski. Ein Urgroßvater gründete in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder ...

Gebannt folgten die Zuhörer und Zuhörerinnen der Autorin auf ihrer Reise zu den Erlebnissen ihrer Vergangenheit: Reflektierend über ein traumatisierendes Jahrhundert, berichtet sie von zufälligen Begegnungen und Figuren, die ihre Familie begleitet haben. Ungläubigkeit, Skrupel und ein besonderer Sinn für Komik und Skurrilität wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Katja Petrowskajas Roman "Vielleicht Esther. Geschichten" ist im Suhrkamp Verlag erschienen und wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2013 und dem Ernst-Toller-Preis 2015 ausgezeichnet.