Deutsche Hochschulen zeigen starkes Engagement bei der Internationalisierung der Lehrerbildung. Mit insgesamt 28 Projektbeteiligungen waren deutsche Institutionen beim aktuellen Erasmus+-Aufruf für Lehrkräfteakademien besonders erfolgreich. An den von der Europäischen Kommission Anfang März ausgewählten 16 neuen Erasmus+ Teacher Academies sind sieben Projekte deutscher Hochschulen sowie weiterer Institutionen aus Deutschland beteiligt, drei Lehrkräfteakademien werden von den Universitäten Bayreuth, Köln und Potsdam koordiniert. Weitere deutsche Hochschulen sind als assoziierte Partner an neuen Teachers Academies beteiligt.
Die Lehrkräfteakademien sind europäische Partnerschaften im Bereich der Lehrerausbildung und -weiterbildung. Sie sollen die europäische und internationale Perspektive der Lehrerbildung stärken und den Lehrerberuf attraktiver machen. Die Themen der Lehrkräfteakademien sind dabei vielfältig: So leitet die Universität Potsdam die neue „Teacher Education Academy for Music (TEAM)“. TEAM plant, die schulische Musikausbildung in Europa durch Digitalisierung und interkulturelles Lernen neu zu gestalten und die Aus- und Fortbildung von Musiklehrerinnen und -lehrern zu verbessern.
Für die aktuelle Ausschreibung gingen europaweit 105 Anträge mit einem Gesamtbudget von 22,5 Millionen Euro in Brüssel ein. Die Auswahl der 16 neuen Akademien entspricht einer Erfolgsrate von rund 15 Prozent. Europaweit sind nun insgesamt 313 Institutionen (einschließlich 136 assoziierter Partner) aus 30 Erasmus+ Programmländern an den neuen Projekten beteiligt. Neben den Hochschulen in der EU sind auch Anbieter von Lehrererstausbildung und beruflicher Weiterbildung, Schulen und andere Institutionen der Lehrkräfteausbildung dabei aktiv. Die europäischen Konsortien erhalten einen EU-Zuschuss von bis zu 1,5 Millionen Euro pro Projekt.
Die erste Ausschreibung fand 2021 statt, mit einer Auswahl von zunächst elf Lehrkräfteakademien. Mit der aktuellen Ausschreibung gibt es nun europaweit 27 Teacher Academies, an denen 18 deutsche Einrichtungen beteiligt sind, davon sechs als Koordinator. Zusätzlich sind weitere Einrichtungen aus Deutschland als assoziierte Partner beteiligt.
Europäisches Lernangebot und Anerkennung von Mobilität
Im Rahmen der Lehrkräfteakademien sollen die ausgewählten europäischen Konsortien innovative Konzepte und Strategien entwickeln, um zur Internationalisierung der Lehrkräfteausbildung beizutragen, insbesondere durch die praktische Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch von Lehrkräfteausbildern und Lehrkräften über nationale Grenzen hinweg. Im Fokus stehen wichtige Themen der Europäischen Union wie Lernen in der digitalen Welt, Nachhaltigkeit, Chancengerechtigkeit und Inklusion. Die Lehrkräfteakademien fördern zudem Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt und erproben gemeinsam verschiedene Modelle der Mobilität (virtuell, physisch und blended) in der Ausbildung und Weiterbildung von Lehrkräften. Alle Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Qualität und den Umfang von Mobilität in der Lehrerbildung zu steigern und Lernergebnisse von Auslandsaufenthalten in der Lehrerbildung vollständig anzuerkennen. Die Zusammenarbeit mit Schulen in der EU nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, auch, um innovative Unterrichtsformen und Lehransätze direkt im Klassenzimmer umzusetzen.
Weitere Informationen:
- Pressemitteilung der Kommissionsvertretung in Deutschland: Erasmus+ für Lehrer: 16 neue Lehrkräfte-Akademien stärken europäische Partnerschaften in der Lehrerbildung
- Meldung der Universität Potsdam zu TEAM
- Webseite des DAAD zur deutschen Beteiligung 2022
- Webseite des DAAD zu den Lehrkräfteakademien
- Kurzlink auf diesen Artikel: https://ogy.de/Erasmus-Deutschland-Lehrkraefte