Die Europäische Kommission stellt der Impfallianz Gavi für den Zeitraum 2026-2027 neue Mittel in Höhe von 260 Millionen Euro bereit. Sie sollen helfen, bis zum Jahr 2030 500 Millionen Kinder weltweit zu schützen und Impfsysteme zu stärken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, erklärte: „Eine gesündere Welt ist eine bessere Welt. Und Impfungen sind eine unserer besten Möglichkeiten, dies zu erreichen. Millionen von Kindern sind nach wie vor gefährdet. Wir müssen weiterhin weltweit Impfungen unterstützen, um Leben zu retten. Ich bin stolz darauf, der Impfallianz Gavi heute eine Zusage über 260 Millionen Euro geben zu können. Und es wird noch mehr Unterstützung kommen."
Im Jahr 2020 hatte die EU Gavi 300 Millionen Euro für den Zeitraum 2021–2025 zugesagt. Die neue Zusage in Höhe von 260 Millionen Euro betrifft die ersten beiden Jahre des nächsten Strategiezyklus von Gavi, der mit den letzten beiden Jahren des derzeitigen mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) 2021–2027 der EU zusammenfällt.
Auch im nächsten Finanzyklus Unterstützung geplant
Die Kommission wird bei der Ausarbeitung ihres Vorschlags für den nächsten MFR weiterhin die ehrgeizige Unterstützung von GAVI aufrechterhalten. Dies wird die starke Unterstützung von Gavi durch die EU-Mitgliedstaaten im Rahmen des „Team-Europa“-Ansatzes ergänzen.
José Manuel Barroso, Vorstandsvorstizender von Gavi, erklärte: „Wir begrüßen sehr die Führungsrolle der EU. Ihre Partnerschaft mit Gavi hat Länder dabei unterstützt, ihre Investitionen in Impfstoffe zu decken, und zu einem verstärkten Engagement für die Erreichung der Ziele von Gavi geführt, die zu einer sichereren und gesünderen Welt für alle beitragen.“
Humanitäre Hilfe für Afrika, Afghanistan, die Palästinenser und Venezuela
Präsidentin von der Leyen hat außerdem 213 Millionen Euro an zusätzlicher humanitärer Hilfe für Afrika, Afghanistan, die Palästinenser und Venezuela zugesagt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Haushaltsbehörde werden diese zusätzlichen Aufstockungen folgendermaßen aufgeteilt:
- Afrika – Ernährungsunsicherheit: 41 Millionen Euro
- Sudan-Krise und ihre Auswirkungen auf Nachbarländer: 69 Millionen Euro
- Afghanistan – Ernährungsunsicherheit: 40 Millionen Euro
- Palästinenser: 45 Millionen Euro
- Venezuela: 18 Millionen Euro
Hintergrund: Gavi
Seit 2003 leistet die Europäische Union zunehmende finanzielle und politische Unterstützung für die Impfallianz Gavi, eine gemeinnützige globale öffentlich-private Partnerschaft, die mit Partnerländern zusammenarbeitet, um Impfsysteme aufzubauen und den gleichberechtigten Zugang zu grundlegenden Gesundheitsprodukten und medizinischer Grundversorgung in armen Ländern zu verbessern. „Team Europa“ spielt auch eine führende Rolle bei der Gestaltung der strategischen Ausrichtung und Politikgestaltung von Gavi, indem es in seinem Vorstand vertreten ist.
Zwischen 2000 und 2022 trug Gavi dazu bei, dass in enger Partnerschaft mit 78 Ländern mit niedrigem Einkommen mehr als 1 Milliarde Kinder geimpft wurden, wodurch mehr als 17 Millionen Menschenleben gerettet werden konnten. Heute ist die Wahrscheinlichkeit für in einem von Gavi unterstützten Land geborene Kinder, vor ihrem fünften Geburtstag an einer durch Impfung vermeidbaren Krankheit zu sterben, 70 Prozent niedriger als im Jahr 2000.
Im nächsten Strategiezyklus 2026–2030 möchte Gavi mindestens 500 Millionen Kinder schützen, mehr als 8 Millionen Leben retten und Impfstoffe gegen 24 verschiedene Krankheiten in den ärmsten Ländern der Welt verfügbar machen. Gavi möchte beispielsweise mehr als 50 Millionen Kinder vor Malaria schützen, einer der weltweit schlimmsten Krankheiten, der Kinder unter fünf Jahren zum Opfer fallen, einen Dengue-Impfstoff einführen sowie Präventionskampagnen und Impfstoffvorräte gegen Krankheiten wie Cholera und Gelbfieber ausweiten. Darüber hinaus strebt GAVI die Impfung von mehr als 120 Millionen Mädchen gegen das humane Papillomavirus (HPV) an, um zur Beseitigung von Gebärmutterhalskrebs beizutragen.
Im nächsten Zyklus wird Gavi seine Rolle bei der globalen Gesundheitssicherheit durch Investitionen in Notfallvorräte und die Ausweitung von Impfprogrammen stärken, um Krankheiten, bei denen Ausbrüche befürchtet werden, bereits im Keim zu ersticken. Die Impfallianz wird ihre Arbeit zur Marktgestaltung intensivieren und dazu beitragen, den ärmsten Ländern bei möglichen künftigen Gesundheitskrisen den Zugang zu Impfstoffen zu sichern. Gavi wird auch mit regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die Widerstandsfähigkeit der lokalen Herstellung zu stärken.
Weitere Informationen
- Quelle:EU-Pressemeldung
- Gesundheit – Europäische Kommission
- African Vaccines Manufacturing Accelerator
- Kurzlink auf diesen Artikel: https://ogy.de/Impfallianz