„Fake News“ und Desinformation – also Informationen, die absichtlich manipuliert werden, um Menschen in die Irre zu führen – sind ein immer häufiger auftretendes weltweites Phänomen. Durch die sozialen Medien und ihre Personalisierungsinstrumente können fingierte Geschichten einfacher verbreitet werden. Diese machen sich häufig Emotionen zunutze, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und Klicks zu generieren. Selbst jungen Menschen, die sich im digitalen Umfeld auskennen, fällt es schwer, Falschmeldungen zu erkennen. Hier erfahren Sie, was die Europäische Union gegen Desinformation tut und wie Sie solche erkennen können.
Bezeichnenderweise werden sechs von zehn Nachrichten von den Nutzer*innen nicht einmal gelesen, bevor diese sie teilen. Etwa 85 % der Europäer*innen sind der Ansicht, dass „Fake News“ ein Problem in ihrem eigenen Land sind, und 83 % sehen darin ein Problem für die Demokratie insgesamt. Der grafische Kompass hilft Ihnen, sich im Meer der Informationen zurechtzufinden und Lügen und Desinformation gekonnt zu umschiffen.
Die Europäische Kommission bekämpft die Verbreitung von Desinformation und Fehlinformationen im Internet, um den Schutz der europäischen Werte und demokratischen Systeme zu gewährleisten.
Desinformation vs. Fehlinformation: Was ist der Unterschied?
Desinformation ist ein falscher oder irreführender Inhalt, der mit der Absicht verbreitet wird, wirtschaftlichen oder politischen Gewinn zu täuschen oder zu sichern, und die öffentlichen Schäden anrichten können. Fehlinformationen sind falsche oder irreführende Inhalte, die ohne schädliche Absicht geteilt werden, obwohl die Auswirkungen immer noch schädlich sein können.
Die Verbreitung sowohl von Desinformation als auch von Fehlinformationen kann eine Reihe schädlicher Folgen haben, wie z. B. die Bedrohung unserer Demokratien, polarisierende Debatten und die Gefahr von Gesundheit, Sicherheit und Umwelt der EU-Bürger*innen.
Groß angelegte Desinformationskampagnen stellen eine große Herausforderung für Europa dar und erfordern eine koordinierte Reaktion der EU-Länder, der EU-Institutionen, der Online-Plattformen, der Nachrichtenmedien und der EU-Bürger. Die Kommission hat eine Reihe von Initiativen zur Bekämpfung von Desinformation entwickelt:
- die Mitteilung „Bekämpfung von Desinformation im Internet: ein europäischer Ansatz ist eine Sammlung von Instrumenten zur Bekämpfung der Verbreitung von Desinformation und zur Gewährleistung des Schutzes der Werte der EU;
- der Aktionsplan zur Bekämpfung von Desinformation zielt darauf ab, die Kapazitäten und die Zusammenarbeit der EU bei der Bekämpfung von Desinformation zu stärken;
im Europäischen Aktionsplan für Demokratie werden Leitlinien für Verpflichtungen und Rechenschaftspflicht von Online-Plattformen zur Bekämpfung von Desinformation ausgearbeitet; - Der Verhaltenskodex für Desinformation von 2018 war das erste Mal weltweit, dass sich die Industrie freiwillig auf Selbstregulierungsstandards zur Bekämpfung von Desinformation geeinigt hat. Sie zielte darauf ab, die in der Mitteilung der Kommission vom April 2018 dargelegten Ziele zu erreichen;
- das COVID-19-Desinformationsüberwachungsprogramm, das von den Unterzeichnern des Verhaltenskodex durchgeführt wurde, diente als Transparenzmaßnahme, um die Rechenschaftspflicht der Online-Plattformen bei der Bekämpfung von Desinformation sicherzustellen;
- EDMO ist ein unabhängiges Observatorium, das Faktenprüfer und akademische Forscher mit Fachwissen auf dem Gebiet der Online-Desinformation, Social-Media-Plattformen, journalistischen Medien und Medienkompetenz zusammenbringt;
- der am 16. Juni 2022 unterzeichnete Verstärkte Verhaltenskodex für Desinformation bringt eine breite Palette von Akteuren zusammen, die sich zu einer breiten Palette freiwilliger Verpflichtungen zur Bekämpfung von Desinformation verpflichten.
Online-Tool zur Erkennung von Desinformation: „Learn“
Das Instrument „Learn“ wurde entwickelt von der „East Stratcom Task Force“ des Diplomatischen Dienstes, zu Deutsch „Strategisches Kommunikationsteam Ost“. Im Netz ist die Arbeitsgruppe unter dem Begriff „EU vs Disinfo“ zu finden. „Learn“ soll den Usern erleichtern, die Relevanz und Zuverlässigkeit von Quellen einzuschätzen und reagieren zu können. Es werden Mechanismen und Taktiken erklärt, man bekommt Einblicke in das kremlfreundliche Medienökosystem und in die Philosophie, die hinter ausländischer Informationsmanipulation und Einmischung steckt. Der Inhalt der Seite kann leicht in praktische Übungen und Fallstudien für Schulklassen übertragen werden.
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- Quellen: Think Tank des Europäischen Parlaments und Europäische Kommission
- Online-Tool „Learn“Online-Tool „Learn“ (Englisch)
- EU vs Disinfo (Englisch)
- EU-Pressemeldung zum Online-Tool vom 24.10.2022
- offizielle Informationen und Quellen zur Europawahl 2024: www.europa-wählen.de
- Kurzlink auf diesen Artikel: https://ogy.de/Falschmeldungen-erkennen