EU-Meldungen

G7 − Kampf gegen Krankheiten

Die EU kündigt Rekordsumme von 550 Mio. Euro an, um 16 Millionen Menschen vor AIDS, Tuberkulose und Malaria zu retten.

Krankenhaus Patient Kind 300Während des G7-Gipfels in Biarritz hat die Europäische Union einen Beitrag in Höhe von 550 Mio. Euro für den Globalen Fonds angekündigt. Der Fonds ist ein internationales Partnerschaftsinstrument zur weltweiten Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Mithilfe des Fonds wurden seit 2002 bereits 27 Millionen Menschenleben gerettet.

„Die EU hat den Globalen Fonds seit seiner Gründung nachdrücklich unterstützt, zu einer Zeit, als es schien, als könnten wir die AIDS-, Malaria- und Tuberkuloseepidemien nie besiegen“, erklärte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. „Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft diesem Beispiel folgen und die Anstrengungen verstärken wird, um das Ziel des Fonds zu erreichen, diese Epidemien bis 2030 auszulöschen.“

Der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, der die EU beim diesjährigen G7-Gipfel vertreten hat, gab die Ankündigung in Biarritz ab. Sie erfolgte im Vorfeld der Geberkonferenz des Globalen Fonds, die im Oktober in Lyon stattfinden wird, da mehr Unterstützung notwendig ist, damit Entwicklungsländer ihr Gesundheitswesen verbessern, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung erreichen und die drei Epidemien bis 2030 beenden können.

Im Rahmen des Globalen Fonds sollen im Zeitraum 2020-2022 mindestens 12,6 Mrd. Euro (14 Mrd. US-Dollar) mobilisiert werden. Bis 2023 sollten diese Mittel dazu beitragen, weitere 16 Millionen Menschenleben zu retten, 234 Millionen Infektionen zu vermeiden, die Sterblichkeitsrate bei AIDS, Tuberkulose und Malaria zu halbieren und solidere Gesundheitssysteme aufzubauen.

Die heutige Zusage wird unter der Annahme gestellt, dass der neue mehrjährige Finanzrahmen der EU für den Zeitraum 2021-2027 und das neue Instrument für das auswärtige Handeln, aus dem die Mittel für den heutigen Beitrag bereitgestellt würden, weitgehend im Einklang mit den Vorschlägen der Europäischen Kommission angenommen werden.

Der Globale Fonds

Mehr als 60 Länder haben Mittel für den Globalen Fonds bereitgestellt. Allein im Jahr 2017 wurden über den Fonds 17,5 Millionen Menschen eine antiretrovirale Therapie gegen HIV zur Verfügung gestellt, 197 Millionen Moskitonetze zum Schutz von Kindern und Familien vor Malaria verteilt sowie 5 Millionen Menschen auf Tuberkulose untersucht und behandelt.

Seit seiner Einrichtung hat die Kommission einen Beitrag von mehr als 2,6 Mrd. Euro geleistet. Gemeinsam mit der zusätzlichen Unterstützung von den EU-Ländern entspricht der Gesamtbeitrag der EU fast 50 Prozent aller Mittel des Globalen Fonds.

Weltweite Unterstützung der EU für Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern

Zusätzlich zu den insgesamt 1,3 Mrd. Euro an Beiträgen zu globalen Initiativen wie dem Globalen Fonds, der Globalen Impfallianz (GAVI) oder der Partnerschaft der WHO zur flächendeckenden Gesundheitsversorgung unterstützt die EU im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit den Gesundheitssektor in 17 Ländern (vor allem in Afrika) im Zeitraum 2014-2020 mit weiteren 1,3 Mrd. Euro.

Im Bereich der globalen Gesundheit konzentriert sich die EU auf eine gerechte und zugängliche Gesundheitsversorgung, die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme, Menschenrechte, Frauen und Mädchen sowie auf die Beteiligung des Privatsektors.