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GLÖZ-Standards: Kommission schlägt befristete Ausnahmen vor

Auf Antrag der EU-Mitgliedstaaten schlägt die Europäische Kommission vor, bestimmte agrar-politische Vorschriften kurzfristig und befristet zu verändern. Das Ziel ist, die Getreideerzeugung zu steigern. Das globale Lebensmittelsystem ist insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit großen Risiken und Unsicherheiten konfrontiert. Konkret geht es um die Vorschriften über die Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und die die Erhaltung nichtproduktiver Landschaftselemente auf Ackerland (GLÖZ 8).

Ausnahmeregelung ist zeitlich befristet und beschränkt

Die GLÖZ-Standards (gute landwirtschaftliche und ökologische Bedingungen) sollen das Bodenpotenzial erhalten, die biologische Vielfalt in landwirtschaftlichen Betrieben als Teil der langfristigen Nachhaltigkeit des Sektors verbessern und das Potenzial für die Nahrungsmittel-Erzeugung aufrechterhalten. Aufgrund dieser Bedeutung ist die Ausnahmeregelung befristet, auf das Antragsjahr 2023 beschränkt und auf das beschränkt, was unbedingt erforderlich ist, um den Bedenken hinsichtlich der globalen Ernährungssicherheit, die sich aus der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine ergeben, Rechnung zu tragen. Ausgeschlossen ist die Anpflanzung von Pflanzen, die üblicherweise zur Fütterung von Tieren verwendet werden (Mais und Soja).

Geschätzt 1,5 Millionen Hektar betroffen

Die Wirkung einer solchen Maßnahme wird von der Entscheidung der Mitgliedstaaten und der Landwirte abhängen, aber sie wird die Produktionskapazität der EU für Getreide als Lebensmittel maximieren - geschätzt ein Zuwachs um 1,5 Millionen Hektar. Jede in der EU erzeugte Tonne Getreide wird dazu beitragen, die Ernährungssicherheit weltweit zu erhöhen.

Nachhaltigkeit und Grüner Deal weiter von grundlegender Bedeutung

Der Vorschlag der Kommission ist das Ergebnis eines sorgfältigen Gleichgewichts zwischen der weltweiten Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln einerseits und dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Bodenqualität andererseits. Die Kommission setzt sich weiterhin uneingeschränkt für den Grünen Deal ein. Der Vorschlag sieht vor, dass die Mitgliedstaaten, die von den Ausnahmeregelungen Gebrauch machen, Öko-Regelungen und Agrarumweltmaßnahmen fördern, die in ihren GAP-Strategieplänen vorgesehen sind. Die langfristige Nachhaltigkeit unseres Lebensmittelsystems ist von grundlegender Bedeutung für die Ernährungssicherheit.

Nächste Schritte

Der Vorschlag der Kommission wird den EU-Mitgliedstaaten übermittelt, bevor er förmlich angenommen wird.

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