Vor allem junge Menschen informieren sich zunehmend über soziale Medien. Influencer wie Rezo sind mittlerweile auch Bürger ein Begriff, die sich über Tageszeitungen und Fernsehnachrichten informieren. Das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Berlin kooperiert deshalb seit längerem mit interessierten Influencer und anderen Personen des öffentlichen Lebens.
In den vergangenen Monaten hat das Verbindungsbüro auch EU-Abgeordnete mit Social Media-Akteuren auf Plattformen wie Instagram oder Youtube vernetzt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie können die EU-Abgeordneten so einem jungen Publikum die Maßnahmen der EU erläutern und für Verständnis werben.
Influencerin Diana zur Löwen hatte sich schon im Vorfeld der Europawahl 2019 intensiv mit dem Europäischen Parlament und der europäischen Idee beschäftigt. Zum Thema Corona sprach sie nun beispielsweise mit Delara Burkhardt (SPD, S&D) über europäische Solidarität und mit Terry Reintke (Grüne/EFA) (ab Minute 7:15) über die besondere Belastung für viele Frauen in der Krise. Anders als im klassischen Journalismus trennen diese Interviews weniger zwischen privatem Gepräch und öffentlicher Debatte und schaffen so einen sehr persönlichen Zugang zu anspruchsvollen Themen.
Der Autor und Poetry Slammer Sebastian Rabsahl (Sebastian 23) hat den Grünen-Europaabgeordneten Niklas Nienaß zur Arbeit des Parlaments und zur Lage von Künstlern und Musikern in der Corona-Krise interviewt. Influencerin Talisa Minoush teilte ein einstündiges Interview mit Jutta Paulus (Grüne/EFA) zu Verschwörungstheorien und der Klimakrise mit ihren Followern.
Weitere Influencerinterviews mit EU-Abgeordneten unterschiedlicher Fraktionen sind geplant.
Um die Zusammenarbeit mit Influencern zu stärken und sie mit zuverlässigen Informationen zu versorgen, organisiert das Europäische Parlament regelmäßige Webinare. In den Online-Veranstaltungen wird beispielsweise über Desinformationen zum Thema Corona informiert. Die Influencer erhalten Tipps und Material, um sie beim Umgang mit Desinformationen zu unterstützen.
Online über die Corona-Maßnahmen der EU informieren auch Unterstützer der Kampagne des EU-Parlaments. Im Rahmen der Initiative können sich alle EU-interessierten Menschen zusammenfinden, um ihre Freunde und Familien als Multiplikatoren über aktuelle Maßnahmen der EU zu informieren. Das Europäische Parlament unterstützt die Freiwilligen bei der Planung und Umsetzung von Info-Aktionen. Eine Gruppe deutscher Freiwilliger hat auf der kostenlosen Plattform Discord einen Raum geschaffen, in dem sich online Kampagnen-Unterstützer aus der ganzen EU zusammenfinden können. Einmal wöchentlich finden Diskussionen oder Workshops zu aktuellen EU-Maßnahmen gegen Covid-19 statt.
Weitere Informationen:
- Quelle: Newsletter des Europäischen Parlaments
- Kampagne des Europäischen Parlaments
- mehr Infos bei MeetEU
- Anleitung: Discord-Chats (Englisch)
- Kurzlink auf diesen Artikel: https://bit.ly/GegenDesinformation