EU-Meldungen

Kinder in Europa erlernen Fremdsprachen immer früher

Früh übt sich: In Europas Grundschulen lernen über 70 Prozent der Kinder Englisch

Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht zum Fremdsprachen-Unterricht an Europas Schulen, den die EU-Kommission am 20. September 2012 vorgestellt hat. „Die sprachliche und die kulturelle Vielfalt gehören zu den größten Vorteilen der Europäischen Union", sagte Androulla Vassiliou, die Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend. „Der Fremdsprachenerwerb fördert die Verständigung zwischen Völkern und Ländern ebenso wie die grenzüberschreitende Mobilität und die Integration von Migranten. Ich freue mich, dass selbst unsere jüngsten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, den Spaß am Fremdsprachenlernen zu entdecken."

In den meisten Ländern wurde in den letzten 15 Jahren das Alter für den Beginn des Pflichtunterrichts in einer Fremdsprache gesenkt. In der Regel sind die Kinder zwischen sechs und neun Jahren alt, wenn sie ihre erste Fremdsprache lernen, so auch in Deutschland. In manchen Ländern, wie beispielsweise der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien oder in Spanien wird dieser Unterricht bereits in der Vorschule erteilt. Schlusslicht ist Großbritannien, wo die Kinder erst mit elf Jahren die erste Fremdsprache lernen.

Für die Mehrzahl der Schüler auf den weiterführenden Schulen in Europa ist eine zweite Fremdsprache Pflichtfach. In Deutschland sowie acht weiteren Ländern gilt dies nicht für alle Schüler der Sekundarstufe.
Die mit Abstand am meisten unterrichtete Sprache ist Englisch, gefolgt von Französisch, Spanisch und Deutsch. Allein in der Grundschule lernen im europäischen Vergleich über 70 Prozent der Kinder Englisch, Deutschland liegt mit rund 65 Prozent knapp darunter. Französisch und Deutsch sind weit abgeschlagen. Weniger als 5 Prozent der Kinder erlernen eine dieser beiden Sprachen.