EU-Meldungen

Medizinisches Team wird zur Unterstützung nach Italien entsandt

Ein Team europäischer Ärzte und Krankenschwestern aus Rumänien und Norwegen wird im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens umgehend nach Mailand und Bergamo entsandt, um italienische Kollegen bei der Bekämpfung des Coronavirus zu unterstützen. Österreich hat angeboten, über das Katastrophenschutzverfahren mehr als 3.000 Liter Desinfektionsmittel nach Italien zu liefern. Die Kommission wird diese europäische Hilfe koordinieren und kofinanzieren, teilte sie mit.

Aerzte 300EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Diese Krankenschwestern und Krankenpfleger, Ärztinnen und Ärzte, die ihre Heimat verlassen haben, um ihren Kollegen in anderen Mitgliedstaaten zu helfen, sind das wahre Gesicht der europäischen Solidarität. Ganz Europa ist stolz auf Sie. Die Kommission tut alles in ihrer Macht Stehende, um Italien und allen unseren Mitgliedstaaten in dieser Zeit großer Not zu helfen.

Janez Lenarčič‚ EU-Kommissar für Krisenmanagement, führte aus: „Ich danke Rumänien, Norwegen und Österreich für die Unterstützung Italiens in einer Zeit, die für den gesamten Kontinent so schwierig ist. Dies ist ein Beispiel von EU-Solidarität in Aktion. Unser EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen arbeitet rund um die Uhr mit allen Mitgliedstaaten zusammen, um sicherzustellen, dass die Hilfe dorthin gelenkt wird, wo sie am dringendsten benötigt wird“.

In Bezug auf die strategische Kapazität kritischer medizinischer Ressourcen im Rahmen des rescEU-Katastrophenschutzmechanismus, die in Mitgliedstaaten aufgebaut werden soll und dorthin verteilt werden sollen, wo sie benötigt werden, sagte Kommissar Lenarčič in einer Presseerklärung, dass Rumänien das erste Land sein wird, dass diesen Vorrat beheimaten wird. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet und eine erste Lieferung von Beatmungsgeräten bestellt worden. Die Kommission sei zudem mit weiteren Mitgliedstaaten im Gespräch, die bereit sein, die Kapazität medizinischer Ressourcen zu verwalten.

Der Aufnahmestaat ist dabei für die Beschaffung der Ausrüstung zuständig. Die Kommission finanziert 100 Prozent der medizinischen Kapazität. Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen wird die Verteilung der Ausrüstung verwalten, um sicherzustellen, dass sie dort zum Einsatz kommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.

Italien hat auch das Copernicus-Satellitensystem (link is external) in Anspruch genommen, um während des Coronavirus-Notstands Gesundheitseinrichtungen und öffentliche Räume zu kartieren.

Italien erhielt gestern bereits eine Lieferung persönlicher Schutzausrüstung, die über das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen koordiniert wurde. Auch mehrere EU-Mitgliedstaaten haben Schutzausrüstungen wie Masken, Schutzkleidung und Beatmungsgeräte nach Italien geliefert und italienische Patienten zur Behandlung bei sich aufgenommen.

Hintergrund

Ein Teil des norwegischen medizinischen Teams war bereits im Dezember letzten Jahres im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens, dem Norwegen als Vollmitglied angehört, entsandt worden, um gegen den Masernausbruch in Samoa vorzugehen.

Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen ist der funktionale Kern des EU-Katastrophenschutzverfahrens und koordiniert die Bereitstellung von Hilfsgütern, Fachwissen, Katastrophenschutzteams und Spezialausrüstung für die von einer Katastrophe betroffenen Länder. Es sorgt für die rasche Bereitstellung von Soforthilfe und fungiert als Zentrale für die Koordinierung zwischen allen EU-Mitgliedstaaten, den sechs zusätzlichen Teilnehmerstaaten, dem betroffenen Land und Experten für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe.

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