Qualität von europäischen Badegewässern nach wie vor hoch, in Deutschland über 90 Prozent „ausgezeichnet“
Die meisten Badegewässer in Europa haben 2022 die strengen Wasserqualitätsstandards der Europäischen Union erfüllt. Das geht aus dem jüngsten Jahresbericht über Badegewässer der Europäischen Umweltagentur in Zusammenarbeit mit der Kommission hervor. Fast 86 Prozent der Badegewässer in Europa wiesen eine „ausgezeichnete“ Qualität auf, in Deutschland sind es sogar über 90 Prozent. Das bestätigt den positiven Trend der vergangenen Jahre. Im Jahr 2022 hatten 2.068 Badestellen in Deutschland eine „ausgezeichnete“, 135 eine „gute“ und 36 eine „ausreichende“ Qualität. Nur 0,2 Prozent aller 2.292 bewerteten Badegewässer in Deutschland erfüllten die Mindeststandards nicht. Die Länderberichte gibt es unter dem Artikel.
Virginijus Sinkevicius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei sagte: „Die Aufrechterhaltung hoher Standards für die Qualität der Badegewässer, auch in städtischen Gebieten, ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger von Vorteil. Die EU setzt sich für verschiedene Wasserlösungen wie Wassereffizienz und Wiederverwendung, Maßnahmen zur Verringerung von Pestiziden, Nährstoffen und Kunststoffabfällen in Ozeanen und Flüssen ein. Wir müssen weiterhin einen umfassenden Ansatz verfolgen, um unsere wertvollste Ressource zu schützen, insbesondere angesichts der zunehmenden Dürreperioden“
Wichtigste Erkenntnisse des Berichts
Die Wasserqualität an Küstengewässern, die zwei Drittel der Badestellen insgesamt ausmacht, ist im Allgemeinen besser als an Binnengewässern und Seen. Im Jahr 2022 wurden 88,9 Prozent der Küstenbadegebiete in der EU als von ausgezeichneter Qualität eingestuft. Bei den Binnenbadegebieten sind es 79,3 Prozent.
Seit der Verabschiedung der Badegewässerrichtlinie im Jahr 2006 ist der Anteil der „ausgezeichneten“ Gebiete gestiegen. Er hat sich in den vergangenen Jahren zwischen 85 und 89 Prozent für Küstengewässer und 77 und 81 Prozent für Binnenbadegewässer stabilisiert. Im Jahr 2022 waren 85,7 Prozent aller Badegewässer in der EU „ausgezeichnet“. Die Mindestanforderungen an die Wasserqualität wurden bei 95,9 Prozent aller Badegewässer in der EU eingehalten.
Der Anteil der Badegewässer mit schlechter Wasserqualität ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen und seit 2015 stabil geblieben. Im Jahr 2022 machten Badegewässer mit schlechter Wasserqualität nur 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus.
Qualität der Küstengewässer meist besser als die der Binnengewässer
Die Qualität der Badegewässer in Küstengewässern ist aufgrund der häufigeren Erneuerung und der höheren Selbstreinigungskapazität offener Küstengewässer im Allgemeinen besser als in Binnengewässern. Darüber hinaus befinden sich viele Binnenbadegewässer Mitteleuropas in relativ kleinen Seen und Teichen sowie in Flüssen mit geringem Wasserfluss. Im Vergleich zu Küstengebieten sind diese Binnengewässer anfälliger für kurzfristige Verschmutzungen durch starke Sommerniederschläge oder Dürren, insbesondere im Sommer.
Mehr als 1800 europäische Badegewässer, d. h. 8 Prozent, befinden sich in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, vor allem in Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Lebensqualität in den Städten und haben einen ökosystemorientierten Nutzen.
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