EU-Meldungen

Website „Re-open EU“ informiert laufend über Corona-Reiseregeln

In den meisten EU-Mitgliedstaaten ist seit Montag freies Reisen ohne Grenzkontrollen und Beschränkungen der Freizügigkeit wieder möglich. Die neue Website „Re-open EU“ der Kommission gibt ab sofort laufend aktualisierte Informationen über Reisen und Urlaub in der EU, unter anderem zu Verkehrsmitteln, Reisebeschränkungen und Regeln zum Schutz der öffentlichen Gesundheit wie Abstandsregeln und Tragen von Gesichtsmasken. Die Grenzöffnungen fallen zusammen mit dem gestrigen 35. Jahrestag des Schengener Abkommens. EU-Innenkommissarin Johansson erinnerte in einer Erklärung an die Bedeutung der Freizügigkeit für die Europäer.

Globetrotter 300Re-open EU ist eine Webplattform, die Europäern bei der Urlaubs- und Reiseplanung in diesem Sommer und der Zeit danach nützlich sein werden. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton erklärte dazu: „Nach den wochenlangen Ausgangsbeschränkungen werden die Grenzen innerhalb der EU wieder geöffnet. Über die neue Website Re-open EU, die wir heute in Betrieb nehmen, können Touristen ganz einfach nützliche Informationen für eine zuverlässige Reiseplanung und einen sicheren Urlaub abrufen. Sie wird auch den Betreibern kleiner Restaurants und Hotels sowie Städten in ganz Europa dabei helfen, sich von anderen innovativen Lösungen inspirieren zu lassen.“

Mariya Gabriel‚ EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, zuständig für die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC), ergänzte: „Das enorme und reiche kulturelle Erbe Europas ist einer unserer größten Trümpfe. Da in den vergangenen Monaten das Reisen nicht möglich war und die meisten Sehenswürdigkeiten geschlossen blieben, wurden Kultur und Tourismus hart getroffen. Dank der neuen Plattform Re-open EU, die aktuelle und wichtige Informationen bietet, können wir Europa wieder gefahrlos erkunden.“

Die neue Plattform Re-open EU ist Teil des Tourismus- und Verkehrspakets, das die Kommission am 13. Mai 2020 auf den Weg brachte, um das Vertrauen der Reisenden in der EU wiederherzustellen und den europäischen Tourismus dabei zu unterstützen, unter Einhaltung der notwendigen Gesundheitsschutzmaßnahmen wieder ohne Risiko für die Sicherheit in Gang zu kommen. Die neue Plattform‚ die auch über Mobiltelefone leicht genutzt werden kann (als webbasierte Applikation), wird als zentrale Anlaufstelle für alle Reisenden in der EU aktuelle Informationen der Kommission und der Mitgliedstaaten in kompakter Form bieten. Über eine interaktive Karte können spezifische, ständig aktualisierte Informationen und Hinweise für die einzelnen Mitgliedstaaten abgefragt werden. Die Plattform ist ganz einfach über die App oder Website in den 24 Amtssprachen der EU zugänglich.

Darüber hinaus enthält die Plattform Informationen über Patengutscheinsysteme. Damit können die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Unterstützung für ihre Lieblingshotels oder -restaurants durch den Kauf von Gutscheinen für einen Aufenthalt oder ein Essen nach der Wiederöffnung bekunden und somit der europäischen Gastronomie und Hotellerie nach der Aufhebung der Beschränkungen und der Öffnung der Grenzen helfen. Patengutscheine helfen Unternehmen bei der Überbrückung finanzieller Engpässe, wobei die Leistungen später erbracht werden. Der vom Gast gezahlte Betrag geht direkt an den Dienstleister. Durch die Einrichtung dieser themenspezifischen Seite möchte die Kommission dazu beitragen, teilnehmende Unternehmen und interessierte Gäste – insbesondere im Fall von Reisen in Ausland – besser zu vernetzen.

Schließlich wird auf der europäischen digitalen Kulturplattform Europeana auf der Seite Discovering Europe eine Kollektion von Kunstwerken und Fotografien präsentiert, die einige der markantesten Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten Europas zeigen. Darüber hinaus wird auf Europeana Pro (link is external) ein spezielle Tourismusschnittstelle eingerichtet, auf der sich Kulturerbefachleute über Initiativen zur Förderung des Tourismus in der gesamten EU informieren können.

35 Jahre Schengener Abkommen

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson erinnerte gestern (Sonntag) an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens in der luxemburgischen Stadt Schengen am 14. Juni 1985: „Vor 35 Jahren taten fünf europäische Länder etwas Visionäres. Sie unterzeichneten in der luxemburgischen Stadt Schengen ein Abkommen zur schrittweisen Abschaffung der Kontrollen an ihren gemeinsamen Grenzen. Heute gehören 26 europäische Länder dem Schengener Raum der Freizügigkeit an. Das sind 420 Millionen Menschen. Das sind 22 von 27 EU-Mitgliedstaaten. In den letzten Monaten haben wir die Freiheit, die uns dieser Raum gegeben hat, neu schätzen gelernt. Manchmal weiß man erst, was man hat, wenn es nicht mehr da ist.

Und 12 Wochen der Einschränkungen rückten das in den Mittelpunkt, was wir für selbstverständlich gehalten hatten. Die Mitgliedstaaten mussten drastische Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, um unsere Gesundheitssysteme zu schützen, um Leben zu retten. Einige von uns mussten in ihren Häusern, in ihren Städten und hinter nationalen Grenzen bleiben. Aber unser Wunsch, zur Normalität zurückzukehren, sogar zu einer 'neuen Normalität', war immer da. Und er wuchs. In 35 Jahren ist die Freizügigkeit zu einem Teil unseres täglichen Lebens geworden. Teil dessen, was wir als Europäer sind. Der Virus hat uns daran erinnert, wie Europa ohne Freizügigkeit aussieht. Denken Sie nur, vor 35 Jahren hatten Millionen von Europäern in Mittel- und Osteuropa nicht diese Freizügigkeit, diese Freiheit, ihr Land zu verlassen. Dieser Moment hat uns aus der Vergangenheit daran erinnert, was niemals unsere Zukunft sein sollte. Jetzt erlangen wir langsam unsere Freiheiten zurück. Wir bekommen zurück, was wir vorübergehend verloren hatten.

Letzte Woche habe ich den Mitgliedstaaten empfohlen, die Kontrollen an den Binnengrenzen zu beenden, die wegen des Virus‘ wiedereingeführt worden waren. Und ab dem 15. Juni werden fast alle diese Beschränkungen aufgehoben worden sein. Es gibt kein besseres Geschenk zum Jubiläum von Schengen.“

Hintergrund

In dem von der Kommission am 13. Mai 2020 angenommenen Paket „Tourismus und Verkehr im Jahr 2020 und darüber hinaus“ wurde eine themenspezifische Website angekündigt, über die Reisende alle relevanten Informationen für ein sicheres Reisen in der EU abrufen können. Die Kommission kündigte ferner ihre Absicht an, die Dynamik der Patengutscheinsysteme zu nutzen, um in Kooperation mit nationalen Behörden, lokalen Tourismusorganisationen und Unternehmen weitere Initiativen ins Leben zu rufen und auszuweiten.

Die Tourismus-Minister erörterten auf einer Videokonferenz am 20. Mai erstmals die Einrichtung der Tourismus-Plattform Re-open EU und begrüßten diese Initiative weitgehend. Die von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Kommission entwickelte Plattform Re-open EU bietet Echtzeit-Informationen für rund 30 Indikatoren zu den Bereichen Verkehr, öffentliche Gesundheit und Tourismus, die von den Mitgliedstaaten bereitgestellt und durch Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ergänzt werden.

Am 11. Juni 2020 legte die Kommission ihre Empfehlungen für eine teilweise und schrittweise Aufhebung der Reisebeschränkungen in die EU nach dem 30. Juni vor und forderte die Mitgliedstaaten auf, die Beschränkungen der Freizügigkeit und die Kontrollen an den Binnengrenzen bis zum 15. Juni aufzuheben, da sich die Gesundheitslage in der EU verbessert hat und die Mitgliedstaaten physische Distanzierung und andere gesundheitsbezogene Maßnahmen umsetzen.

Mithilfe von Re-open EU informiert die Kommission auch über relevante Tourismusangebote in verschiedenen Mitgliedstaaten und über EU-Maßnahmen (Europäische Hauptstädte des intelligenten Tourismus, Herausragende europäische Reiseziele (EDEN) und Kulturhauptstädte Europas).

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