Mit zusätzlichen 175 Millionen Euro will die Europäische Union den Wiederaufbau des krisengeschüttelten Landes Somalia vorantreiben.
In einem am 05.08.2011 von der EU beschlossenen Hilfspaket stehen Ernährungssicherheit, Bildung und verantwortungsvolles Regieren im Zentrum der Unterstützung. Das Geld soll unter anderem Projekten in den Bereichen Landwirtschaft, Entwicklung des Privatsektors und wirtschaftliche Infrastruktur zugute kommen, durch die eine bessere Abfallentsorgung, Energie- und medizinische Versorgung gewährleistet wird.
EU-Entwicklungskommissar Piebalgs, der vor knapp einem Monat nach Somaliland reiste, äußerte nochmals seine Überzeugung, dass Entwicklungshilfe nachhaltige Lösungen bieten kann. Mit ihr würden die Ursachen der anhaltenden Krise angepackt. Er sagte: „Somalia macht eine schwere humanitäre Krise durch, die zwar unmittelbar von einer Dürre ausgelöst wurde, letztendlich jedoch durch tiefer liegende strukturelle Probleme dieses fragilen Landes verursacht wurde. Mit der Mittelaufstockung tragen wir zur Stärkung der Institutionen bei und investieren in eine bessere Infrastruktur, Ernährungssicherheit und Bildung. Wir glauben, dass unsere anhaltende Unterstützung Somalia dabei helfen wird, eine breitenwirksame und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität zu erreichen. Dies ist das Mindeste, was die seit vielen Jahren leidenden Somalier verdienen.“
Die Mittel gehen an Somaliland, Puntland und weitere Regionen sowie an Zentralsomalia. In diesen Teilen des Landes besteht bereits ein Mindestmaß an Stabilität, Sicherheit und guter Regierungsführung. Die Aufstockung der Mittel für humanitäre Hilfe in Somalia ist Teil eines größeren Hilfspakets zur Bewältigung der durch die Dürre und Hungersnot verursachten schweren Krise am Horn von Afrika. 2011 wurde den Ländern am Horn von Afrika bereits ein Betrag von 97,47 Millionen Euro zugewiesen. Mit dem Hilfspaket wird das über fünf Jahre (2008 bis 2013) laufende Unterstützungspaket in Höhe von 212 Millionen Euro für Somalia aufgestockt, wodurch sich die dem Land bereitgestellten Mittel insgesamt auf 387 Millionen Euro belaufen.