Für das kommende Schuljahr werden Schulen in Ländern, die viele ukrainische Kinder aufgenommen haben, mehr Hilfe aus dem EU-Schulprogramm bekommen. Die Europäische Kommission hat angekündigt, dass 2,9 Millionen Euro umverteilt werden, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Dabei geht es um Verteilung von Obst, Gemüse und Milcherzeugnisse sowie um Bildungsprogramme.
Anfang Juni waren die Mitgliedstaaten aufgefordert worden, ihre Beihilfeanträge für das kommende Schuljahr (1. August 2022 bis 31. Juli 2023) zu überprüfen. Noch im selben Monate übermittelten die Länder die Information, ob sie zusätzliche Mittel beantragen oder ob Teile der nationalen Zuweisung nicht erforderlich sind. Daraufhin wurden neue Zuweisungen beschlossen. Nicht verwendete Beträge wurden an die Länder umgeleitet, die die höchste Zahl ukrainischer Kinder aufgenommen haben. Der Schritt soll sie entlasten, im Sinne der Solidarität zwischen den Mitgliedsländern.
Ziel des Schulprogramms
Das EU-Schulprogramm zielt darauf ab, gesunde Ernährung und ausgewogene Ernährung durch die Verteilung von Obst, Gemüse und Milcherzeugnissen an Schulkinder zu fördern und gleichzeitig Bildungsprogramme zu Landwirtschaft und gesunden Essgewohnheiten anzubieten.
Das Gesamtbudget des Programms beläuft sich auf 220,8 Millionen Euro pro Schuljahr. Die Summe wird aufgeteilt: 130,6 Millionen Euro für Obst und Gemüse sowie bis 90,1 Millionen Euro für Milch. Diese werden in nationale Zuweisungen untergliedert, die von der Kommission auf der Grundlage der Anträge der Mitgliedstaaten festgelegt werden.
Hintergrund
Der Verzehr von frischem Obst, Gemüse und Milch in der EU entspricht nicht den internationalen oder nationalen Ernährungsempfehlungen. Es werden immer mehr verarbeitete Lebensmittel konsumiert. Eine ungesunde Ernährung kann, ebenso wie der Mangel an Bewegung, zu gesundheitsgefährdendem Übergewicht führen.
Deshalb unterstützt das EU-Schulprogramm die Verteilung von Milch, Obst und Gemüse an Millionen von Schulkindern in der gesamten EU. Das reicht vom Kindergarten bis hin zur Sekundarschule. Das Programm sieht auch spezielle Bildungsprogramme vor. Sie sollen Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung gesunder Ernährungsgewohnheiten informieren und ihnen erklären, wie Lebensmittel erzeugt werden.
15 Millionen Schulkinder haben 2020/21 profitiert
Im Schuljahr 2020-2021 kamen in der EU rund 15 Millionen Schulkinder in den Genuss des Programms. Die Mitgliedstaaten entscheiden selbst, wie sie die Regelung umsetzen. Dazu gehört die Frage, welche Art von Produkten die Kinder erhalten, oder zu welchem Thema die pädagogischen Angebote stattfinden. Die Auswahl der vertriebenen Produkte muss jedoch auf Gesundheits- und Umwelterwägungen, Saisonalität, Verfügbarkeit und Vielfalt beruhen.
Konsultation für eine Reform noch bis Ende Juli
Die Kommission hat kürzlich im Rahmen ihrer Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ eine Überprüfung der Regelung eingeleitet. Jeder kann sich bis zum 28. Juli 2022 an der Konsultation beteiligen. Es geht um Ideen für eine Reform des Programms, um eine gesunde und nachhaltige Ernährung besser zu fördern.
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